Heerdt Bezirksvertreter fürchten Staus in Heerdt

Heerdt · Auf dem Grundstück der ehemaligen Horten-Verwaltung am Albertussee sollen 700 Wohnungen gebaut werden.

 Ein Wohnquartier ist auf dem ehemaligen Grundstück der Hortenzentrale geplant. Rechts Albertussee und der Weg "Heerdterhofgarten".

Ein Wohnquartier ist auf dem ehemaligen Grundstück der Hortenzentrale geplant. Rechts Albertussee und der Weg "Heerdterhofgarten".

Foto: A. Endermann

Ein neues Wohnquartier mit etwa 700 Wohnungen soll auf dem ehemaligen Grundstück der Hortenverwaltung am Albertussee entstehen. Dazu hat der jetzige Eigentümer, die "Metro Properties" gemeinsam mit der Stadt einen städtebaulichen Wettbewerb ausgerufen. Die Verwaltung stellte nun den Auslobungstext, den linkrheinischen Bezirksvertretern vor, die dem Inhalt nicht viel abgewinnen konnten. Zunächst wurde kritisiert, dass die Vorlage schon einige Instanzen passiert hatte und die Bezirksvertretung zu spät in Kenntnis gesetzt wurde. "Wir haben erst nebenbei bei der Versammlung des Heerdter Bürgervereins davon erfahren", rügte Sven Holly (CDU), der bedauerte, dass die Vorlage zeitgleich im APS (Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung) diskutiert wurde. "So konnten wir nicht unsere Anmerkungen zum Wettbewerbsverfahren den Kollegen übermitteln." Tobias Kühbacher (SPD) wunderte sich über die Pläne, mit der die Verwaltung die Situation per Beamer darstellte. "Sie sind sechs Jahre alt und nicht zeitgemäß, Flächen sind nicht mehr frei, sondern schon bebaut."

Einig waren sich alle Fraktionen, die diesmal in seltener Harmonie auftraten, dass es zwar wichtig sei, mehr Wohnungen zu bauen, aber zunächst müssten die soziale Infrastruktur und die Verkehrserschließung geregelt werden. Die Schwerpunkte: Schulen und Verkehr. Angeregt wurde, zu prüfen, welche Bedarfe durch das neue Wohnquartier entstehen werden. Dabei haben die Stadtteilpolitiker eine weiterführende Schule im Sinn, über die schon lange diskutiert wird. Denn Cecilien- und Comenius-Gymnasium haben längst ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. So sollte geprüft werden, ob der Altbau auf dem Grundstück von der Abrissbirne verschont bleiben und zu einer weiterführenden Schule umgebaut werden könnte. Schließlich sei das Gebäude prägend für den Stadtteil und sollte möglichst erhalten werden.

Das Thema Verkehr löste Überraschung aus. Denn im Auslobungstext wird bereits der Anschluss des Heerdter Lohweg an die Brüsseler Straße (B 7) und weiter an die A 52 als gegeben vermerkt. "Wann kommt der Anschluss?", hakte Holly nach. "Es ist sehr unglücklich, dass keiner weiß, wann er gebaut wird." Ulrich Peters (FDP) betonte: "Wir widersetzen uns der Bebauung nicht, brauchen aber ein tragfähiges Verkehrskonzept. Die Verkehrsstaus seien vorprogrammiert. Georg Blanchard (Linke) stimmte zu: "Die Bebauung im Linksrheinischen nimmt Überhand." CDU-Ratsherr Giuseppe Saitta sprach die Brücke über die B 7 an, die nach dem Anschluss Heerdter Lohweg zum Flaschenhals werden könnte. Denn: "Die Brücke soll vorerst nicht erweitert werden."

Die Fraktion der Grünen stellte einen Ergänzungsantrag, wonach entgegen der Vorlage auch die Flächen des Angelsportvereins und Friedhofs (bestattet wird dort nicht mehr, er bleibt aber noch 40 Jahre erhalten) in das Verfahren einbezogen werden sollten. Ein Traum der Grünen, die sich über lange Sicht ein kleines Café mit Blick auf den See wünschen.

Die Verwaltung betonte, dass das Plangebiets am Ufer des Sees (Herdterhofgarten) ende. Einzelheiten könnten erst nach Abschluss des Wettbewerbs beim städtebaulichen Konzept erörtert werden.

(RP)
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