Heerdt/Oberkassel Clemens Stupperich zeigt Collagen

Heerdt/Oberkassel · Clemens Stupperich gefällt es, seinen Arbeiten einen gewissen ironischen Touch zu verpassen. Der 1951 im Sauerland geborene Künstler mit Studium an der Kunstakademie bei den Professoren Rissa und Götz sowie anschließendem Philosophie-Studium legt Wert darauf, dass seine Bilder autonom erscheinen und selbstbestimmt sind. Sehproben als informativen Querschnitt mit neuen und älteren Arbeiten sind in einer Ausstellung in den Räumen des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) zu sehen. Neben der Malerei werden hier auch collagierende und plastische Elemente gezeigt.

Darunter sind Objekte, die nach einer intensiven Auseinandersetzung mit der Melancholie in der Kunst entstanden sind. Auch Bleiarbeiten sind ausgestellt, "Fessel" oder "Joch" genannt und "Fascis", ein aus Blei, Stahl und Pinseln zusammengefügtes Bündel. "Nicht die handwerkliche Perfektion stand hier im Vordergrund. Wichtig war ein möglichst unverstellter Blick auf die Idee", erklärt Stupperich. In seinen Bildern spielt er mit der Farbigkeit, lässt drei unterschiedlich farbige, sich im Wasser spiegelnde Boote auf eine dunkle Fläche zutreiben: "Aber das wirkt nicht bedrohlich." Die Monet nachempfundene Brückendarstellung fesselt mit leuchtendem Chromoxidgrün während sich die feinen Gräser im Wind wiegen. Von der Luft bewegt flattern auch nasse Wäscheteile an einem wirren Durcheinander von Leinen. Um "Traumtiefen" zu erreichen, bedient er sich gern der Rakel-Technik. Gemäß seinem Lehrer K.O. Götz bringt er so Dynamik in seine Bilder.

Wer seine Kunst genießen möchte, kann das am Wochenende in den VVV-Räumen tun. Die Ausstellung stellt auch gewissermaßen einen Abschied dar. Der Künstler verlässt Heerdt, richtet sich im denkmalgeschützten Gut Mydlinghoven mit Atelier neu ein: "Aber die fruchtbaren Kontakte ins Linksrheinische bleiben erhalten."

Öffnungszeiten: bis morgen, jeweils 14 bis 17 Uhr; VVV, San Remo Straße 6

(RP)
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