Heerdt Der Rohbau für das "Haus Rheineck" beginnt

Heerdt · Auf dem Grundstück des ehemaligen Heerdter Kinos entsteht ein Gebäude-Ensemble mit 14 Mietwohnungen.

 Das "Rheineck" soll im kommenden Sommer fertig sein.

Das "Rheineck" soll im kommenden Sommer fertig sein.

Foto: Visualisierung Cadman

Der Abbruch des ehemaligen Heerdter Kinos "Rheineck" war eine Herausforderung. Anders als vorgesehen, mussten zum Schutz der Nachbarhäuser umfangreiche statische Untersuchungen vorgenommen und schließlich eine komplett andere Abbruchart erarbeitet werden.

"Das liegt nun hinter uns", stellt Bauherr Andreas Bahners erleichtert fest. "Jetzt läuft alles nach Plan, beginnt der Rohbau, und in ein paar Wochen ist dann der Keller fertig."

Die Silhouette des fünfstöckigen Gebäude-Ensembles ist dem Vorgängerbau nachempfunden und soll die Ecke Am Heerdter Hof und Schiessstraße nach wie vor akzentuieren. Damit waren auch die linksrheinischen Bezirksvertreter einverstanden, als sie vor den Sommerferien über den Bauantrag abstimmten. Die Grünen waren zwar mit dem Bau von Wohnungen einverstanden, hatten aber erreichen wollen, dass auf den turmartigen Aufsatz des Gebäudes verzichtet wird. "Er passt nicht zur schlichten Bebauung am Nikolaus-Knopp-Platz", hatten sie argumentiert.

Außerdem habe der Altbau auch keinen turmähnlichen Aufsatz gehabt. Die Mehrheit teilte den Einwand jedoch nicht. Anders als in Neubauprojekten, die vorzugsweise Eigentumswohnungen anbieten, entstehen in Heerdts Mitte 14 Mietwohnungen mit zwei oder drei Zimmern, vornehmlich für Alleinstehende oder Paare. Im Dachgeschoss sollen auch größere Wohnungen entstehen. In Erinnerung an das ehemalige Kino will Bahners das Gebäude-Ensemble wieder "Rheineck" nennen und so den Bogen zur Vergangenheit schlagen. Denn seine Vorfahren, die Bauunternehmer Michael und Karl Bahners, hatten nach dem Zweiten Weltkrieg die Blüte der Lichtspieltheater genutzt und 1953 das Kino Rheineck mit 600 Plätzen gebaut. Mit dem Film "Der Klosterjäger" war es eröffnet worden.

Zehn Jahre später war der Kino-Traum ausgeträumt, lief das Fernsehen den Lichtspieltheatern den Rang ab. So gaben die Brüder das Kino aus wirtschaftlichen Gründen auf und bauten das Gebäude in einen Großraumladen für die Firma Kaffee Reichelt um. Danach versuchten Restaurants vergeblich dort Fuß zu fassen, und auch die benachbarte Schlecker-Filiale wurde aufgegeben. Lange stand das Gebäude leer - bis Bahners, der eine Gesellschaft für Projektentwicklung gegründet hat, die Initiative ergriff. Er erwarb das Erbe seiner Vorfahren und entwickelt daraus etwas Neues. Sein zweites Projekt in Heerdt, denn Bahners gehört mit Peter Jung auch zu den Initiatoren, die aus dem Heerdter Hochbunker das Wohnprojekt "Papillon" verwirklicht haben. Nächstes Jahr sollen dort die 24 Wohnungen bezugsfertig sein.

(RP)
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