Heerdt Heerdter Jecke mit neuer Prinzessin

Heerdt · Der 2015 gegründete Heerdter Karnevalsverein (HKV) eröffnet am Samstag die "Fassnacht" mit einem bunten Programm.

 Petra Speck (links) und ihre Nachfolgerin Saskia Schmied. Neben den beiden Frauen Frank Otremba (links), Lebensgefährte von Petra, und Thomas Schmied, Vater von Saskia und Sitzungspräsident der jungen Gesellschaft.

Petra Speck (links) und ihre Nachfolgerin Saskia Schmied. Neben den beiden Frauen Frank Otremba (links), Lebensgefährte von Petra, und Thomas Schmied, Vater von Saskia und Sitzungspräsident der jungen Gesellschaft.

Foto: Andreas Endermann

Sie sprühen nur so vor Freude und fiebern ihrer "2. Fassnacht" am Samstag entgegen. Doch bevor das närrische Treiben beginnt, stellt Sitzungspräsident Thomas Schmied die neue Prinzessin des jungen Heerdter Karnevalsvereins (HKV) vor. Kinderleicht für ihn, denn die Neue heißt Saskia und ist seine Tochter. Er habe sie aber nicht zum Spitzenamt gedrängt, betont er, der den HKV mitgegründet hat und tief im Brauchtum verwurzelt ist. Zweifel räumt Saskia dann auch gleich aus. Sie habe schon als Jugendliche gesagt: "Papa, irgendwann werde ich Venetia."

Den Titel Venetia wird sie aber nicht bekommen, sondern startet als "Petra II" in die Session. "Die Düsseldorfer haben eine Venetia, wir wollten keine Dopplung", sagt Schmied und erklärt weiter, dass "bei uns die Männer auch keine Prinzen sind, sondern jeweils als ,Venetius Peter' geführt werden." Am Samstag also wird aus Saskia vorübergehend Petra II.. Sie wird auf den Thron gehoben und mit Schiffchen und Pritsche ausgestattet, während ihre Vorgängerin "Petra I", alias Petra Speck, ihn verlassen muss. Ein Jahr lang hatte sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Frank Otremba die Heerdter Gesellschaft repräsentiert und blickt mit Freude zurück. "Die Anspannung war groß, weil ich als erste Prinzessin nicht wusste, was auf mich zukommen wird." Aber überall seien sie mit offenen Armen aufgenommen worden. Petra I. hat es dann auch so gut gemacht, dass sie und Otremba nun Beisitzer im Vorstand der jungen Gesellschaft sind.

Saskia Schmied dagegen wird die große Aufgabe, unterstützt von den Oberhäuptern der Gesellschaft, ohne Partner stemmen. Klein Wunder ist ihr das Brauchtum quasi in die Wiege gelegt worden. Vater Thomas und Mutter Sabine, ebenso Bruder Denny glänzten schon als Heerdter Regimentskönige. Und Saskia hat bereits bei der Tanzgarde der KG Närrische Schmetterlinge Erfahrungen sammeln können. Die gelernte Krankenschwester, die auf der Intensivstation der Schön-Klinik arbeitet, ist erst im Mai von einem einjährigen Aufenthalt in Australien zurückgekehrt. "Pünktlich zum Fest der Oberkasseler Schützen", sagt sie und strahlt. Denn dort sei die Absicht, Karnevalsprinzessin zu werden gereift.

Unter dem städtischen Slogan "Jeck erst recht" werden auch die Heerdter ihre Session absolvieren. Das Wagenbau-Team ist emsig dabei, seine Entwürfe umzusetzen. Die schwarz-weißen, von Melanie Dahmen, geb. Möhker, entworfenen Orden, sind dagegen fertig. Und Saskia Schmied hat ihr "Traumkleid" längst im Schrank. Ein Traum aus rosa Tüll und Seide wird die Jecken am Samstag nicht von den Stühlen reißen. Denn auch die Prinzessinnen des HKV tragen schlichtes Schwarz, wobei weiße Accessoires für den letzten Pfiff sorgen. Denn Schwarzweiß ist das Markenzeichen des HKV. "Bunt sind wir im Kopf", sagt Thomas Schmied mit einem Augenzwinkern.

(RP)
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