Heerdt Heerdter leiden unter dem Verkehr

Heerdt · Der Bürgerverein Heerdt hat während seiner Jahreshauptversammlung überwiegend die Bürger zu Wort kommen lassen. Viele nutzten die Gelegenheit, sich zu äußern. Der Frust über eine Stadt, die ihnen nicht zuhört, überwog.

 Julius Hüren an der Ecke Heerdter Landstraße/Benediktusstraße. Morgens und abends stockt der Verkehr auch an dieser Stelle, so dass sich die Autofahrer Schleichwege suchen, um das Gewerbegebiet Wiesenstraße zu erreichen. Betroffen ist auch die Rudolfstraße, die nun mehr Verkehr hat.

Julius Hüren an der Ecke Heerdter Landstraße/Benediktusstraße. Morgens und abends stockt der Verkehr auch an dieser Stelle, so dass sich die Autofahrer Schleichwege suchen, um das Gewerbegebiet Wiesenstraße zu erreichen. Betroffen ist auch die Rudolfstraße, die nun mehr Verkehr hat.

Foto: Anne Orthen

Es wird kräftig gebaut, neue Wohnviertel sind entstanden oder gerade im Bau. Die Einwohnerzahl Heerdts wird sich in Zukunft nahezu verdoppeln. Dagegen hinkt die Infrastruktur hinterher. Die Bürger fürchten einen Verkehrskollaps. Das wurde bei der Jahreshauptversammlung des Heerdter Bürgervereins einmal mehr deutlich. Erstmals hatte Vorsitzender Clemens Sökefeld die Regularien untergeordnet, um den Bürgern Gelegenheit zu geben, ihre Sorgen vorzutragen. Vornehmlich ging es um das Thema Verkehr. Die Problem-Punkte im Überblick.

Heerdter Landstraße Allein 16 Ampeln gibt es zwischen Nikolaus Knopp-Platz und Handweiser. "Bis vor wenigen Monaten lief alles reibungslos", sagt Julian Hüren. Aber dann seien die Ampelschaltungen geändert worden. "Seitdem stehen die Autos zu den Stoßzeiten auf beiden Straßenseiten im Stau, müssen stoppen, wieder anfahren und verpesten so die Luft."

Ein weiterer Kritikpunkt: Die Autofahrer, die Richtung Handweiser unterwegs sind, umfahren den Stau, indem sie in die Benediktusstraße einfahren, um dann rechts in die Stolberger Straße abzubiegen, wo sie am Ende auf die Wiesenstraße treffen. "Sie brettern nur so über unsere schmale Einbahnstraße", sagt Hüren, der seine Nachbarn und auch die Mitglieder des Bürgervereins hinter sich hat. Deutlich wurde, dass die Heerdter Landstraße so nicht hätte gebaut werden dürfen. "Die Bürger und auch die damaligen Politiker haben das einst so gewünscht", gab Bezirksbürgermeister Rolf Tups zu bedenken. Auch der Anschluss der Wiesenstraße an die B7 sei damals verhindert worden. "Heute wären wir froh, wenn wir ihn hätten." Tups ließ keinen Zweifel daran, dass der ÖPNV gefördert werden, und die U81 mit Rheinquerung, egal ob mit Brücke oder Tunnel, realisiert werden müsse.

Nikolaus-Knopp-Platz Wenn sich auch alle über den neuen Hochbahnsteig freuen, so ist er nach Meinung von Sökefeld falsch herum gebaut worden. "In Höhe der Küppers Bierstuben gibt es zwar Umlaufschranken, aber auf dem Knopp-Platz nicht." Dort wären sie sinnvoller gewesen, weil an dieser Stelle das Wechseln der Straßenseite lebensgefährlich sei. "Bei Rot geraten die Passanten auf die Bahnschienen. Die Geschäftsfrau vom Fotostübchen rennt oft auf die Straße, um angesichts einer anrollenden Bahn die Wartenden zu warnen", berichtet Sökefeld.

Heerdter Lohweg Die Bürger klagen immer wieder über die beiden Linksabbiegespuren, die an der Kreuzung Pariser Straße/Am Heerdter Krankenhaus im Vorgriff auf den Anschluss an die B7 (A52) eingerichtet wurden. Dieter Krieger regte an, die Geradeaus-Fahrer (Richtung Oberkassel), schon frühzeitig mit einem Verkehrsschild darauf aufmerksam zu machen, dass die Straße an der Kreuzung von zwei auf eine Spur verengt wird.

Neues vom Anschluss Heerdter Lohweg gibt es nicht. Stadtplaner Jan Stöfer sagte, dass das Vorhaben auf einem guten Weg sei. "Ich kann aber nicht versprechen, dass der Anschluss morgen kommt." Druck, ihn schnell zu realisieren, macht die "Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Straße". Die Anwohner erhoffen sich vom Anschluss eine Verkehrsberuhigung. Neu ist die Nachricht, dass die Straßenbrücke nun doch erneuert werden soll.

Viersener Straße Die Anwohner klagen weiter darüber, dass sie durch Fremdparker keinen Parkplatz in ihrem Wohnumfeld finden. "Obwohl ein bevorzugtes Parken eingerichtet wurde, stellen noch immer Vodafone-Mitarbeiter ihre Autos mehr als die erlaubten zwei Stunden in den engen Straßen ab", sagt Krieger, der sich mehr Kontrollen wünscht.

(RP)
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