Heerdt Heerdter wollen für Gaslaternen kämpfen

Heerdt · Gaslaternen-Experte Georg Schumacher führte durch Alt-Heerdt, wo unterschiedliche Typen erhalten sind.

 Viele Menschen aus dem Stadtteil nahmen an der Führung zu den unterschiedlichen Gaslaternen-Typen in Alt-Heerdt teil.

Viele Menschen aus dem Stadtteil nahmen an der Führung zu den unterschiedlichen Gaslaternen-Typen in Alt-Heerdt teil.

Foto: Andreas Bretz

Ute Englick mag die Gaslaterne vor ihrer Haustür auf der Brunhildenstraße sehr. "Ich möchte die Gaslampe gern behalten. In Düsseldorf wird so viel verändert, was eigentlich bleiben sollte." Die Heerdterin gehörte zu den Teilnehmern eines Gaslicht-Spazierganges. Der Bürgerverein Heerdt hatte zu einem mobilen Heimatabend eingeladen, um den Bürgern die alten Laternen in ihrem Stadtteil näher zu bringen.

Gaslaternen-Experte Georg Schumacher führte am Donnerstagabend die Teilnehmer durch Alt-Heerdt, wo noch unterschiedliche Typen der Gaslampen erhalten sind. Der Düsseldorfer erklärte die Funktionsweise der Lampen und zeigte, wie man echte von falschen Gaslampen unterscheiden kann. Auffallend ist der schlechte Zustand vieler Laternenmasten. Einige Anwohner boten an, als Paten einzelner Lampen die Kosten für das Anstreichen zu übernehmen.

Noch gibt es rund 14000 Gasleuchten im Stadtgebiet. Der Großteil soll jedoch umgerüstet werden. Mindestens 4000 Lampen sollen stehen bleiben. Die Heerdter Anwohner machen sich deshalb Sorgen um den Erhalt ihrer Gaslaternen, die ihrer Meinung nach so gut in das Bild von Alt-Heerdt passen. Wie die Gaslampen auf der Hansaallee könnten aber bald alle umgerüstet werden, denn die Heerdter Gaslaternen stehen nicht in den Erhaltungszonen.

Christof Gobbers hat kein Verständnis für die Pläne des Amtes für Verkehrsmanagement. Er liebt die alten Lampen und verbindet auch Kindheitserinnerungen damit. "Als wir klein waren, sind wir immer die Laternen hochgeklettert. Oben haben wir an dem Zip gezogen. Dann waren die Lampen tagsüber an und nachts aus", erzählte er bei dem Rundgang. Der Heerdter hat nicht nur aus nostalgischen Gründen Bedenken. Wie auch andere Teilnehmer des Spazierganges fürchtet er die hohen Kosten, die auf die Hausbewohner zukommen, wenn neue Lampen aufgestellt werden. "Die Anlieger zahlen 50 Prozent, wenn Gaslaternen durch Elektrolampen ersetzt werden", bestätigte Schumacher diese Sorgen. Investitionen, die sich laut dem Experten nicht lohnen. "Die Umrüstung wird sich auf sehr lange Zeit nicht amortisieren", erklärte er. Auch der Bund der deutschen Steuerzahler sieht die Umrüstungspläne als Verschwendung.

(RP)
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