Heerdt Verein für Adoption und Pflegekinder arbeitet jetzt in Heerdt

Heerdt · Das Ziel ist klar formuliert: "Wir wollen helfen, etwas Neues, etwas Gutes entstehen zu lassen." Dieser Anspruch lässt Ursula Neuser und Monika Roth vom Vorstand des Evangelischen Vereins für Adoption und Pflegekinderhilfe das Motto "Kindheit kann nicht warten" täglich in den Mittelpunkt stellen. Das geschieht seit Anfang Dezember in Heerdt. Dort, an der Heerdter Landstraße 141, hat der seit 1939 in Wittlaer ansässige Verein neue Räume bezogen. Die rund 300 Quadratmeter bieten auch Platz für die Akten, die 100 Jahre lang aufbewahrt werden müssen. Außerdem sorgt ein helles, großzügiges Spielzimmer für Freude. "Wir fühlen uns hier alle wohl", stellen Neuser und Roth im Namen ihres fünfköpfigen Teams aus Sozial-Pädagoginnen mit therapeutischer Zusatz-Ausbildung fest.

 Sitzen jetzt in Heerdt: Monika Roth und Ursula Neuser

Sitzen jetzt in Heerdt: Monika Roth und Ursula Neuser

Foto: A. Bretz

Dieses Wohlgefühl und die Unterstützung des erfahrenen Teams erleichtern die häufig belastende Vermittlungs-Tätigkeit. Schließlich suchen Kinder vom Säugling bis zum fünften oder sechsten Lebensjahr Erwachsene, die für sie da sind. Dabei decken die Sozialpädagoginnen ein breites Feld ab. Sie sind - entsprechend der 135-jährigen Geschichte des Vereins - als überregionaler Adoptions- und Pflegekinderdienst für den gesamten Bereich der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe und auch als bundesweit tätiger Fachdienst für interstaatliche Adoptionsvermittlung von Kindern aus Südafrika verantwortlich: "Für diese Kinder sind wir die einzige Vermittlungsstelle in Deutschland. Obwohl sich die Kinder schnell anpassen, brauchen Adoptiv- oder Pflegeeltern grundsätzlich intensive Unterstützung. Wir sind ganze nahe an ihnen dran." Das gilt für alle Vermittlungen: "Die Kinder haben häufig sehr schlimme Erfahrungen gemacht." Monika Roth erzählt, dass es seitens potentieller Pflegestellen großes Interesse gibt: "Aber es sind nicht für alle Eltern Kinder da." Allerdings werden Alleinerziehende häufig auch mit der wirtschaftlich schwierigen Situation nicht fertig. Dann schreiten die Jugendämter ein, melden sich im Verein und bitten um Hilfe. Neuser und Roth greifen dann auf ihr "gut eingespieltes Team" zurück: "Wir sind zusammengewachsen und arbeiten gemeinsam mit Eltern und Adoptiveltern lösungsorientiert."

Sie machen auf einen Informationsabend am 23. März, 18 Uhr, aufmerksam: "Er ist für Personen gedacht, die sich mit der Aufnahme eines Adoptiv- oder Pflegekinds auseinandersetzen wollen." Anmeldungen sind unter Telefon 4087950 oder per Mail unter evap@evangelische-adoption.de möglich.

(mgö)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort