Hellerhof Asylunterkunft auf dem HSV-Gelände

Hellerhof · In der Sitzung der Bezirksvertretung 10 schlug die SPD-Fraktion das HSV-Gelände als Alternative zum Bolzplatz an der Ingeborg-Bachmann-Straße vor. Die Verwaltung prüft jetzt.

 Wenn es nach dem Wunsch der Stadtteilpolitiker geht, soll neben dem Hockey-Platz auf dem Gelände des Hellerhofer Sportvereins eine neue Flüchtlingsunterkunft gebaut werden.

Wenn es nach dem Wunsch der Stadtteilpolitiker geht, soll neben dem Hockey-Platz auf dem Gelände des Hellerhofer Sportvereins eine neue Flüchtlingsunterkunft gebaut werden.

Foto: Olaf Staschik

Wenn es um die Unterbringung von Flüchtlingen geht, dann ist das Interesse groß. So auch in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 10, zuständig für Garath und Hellerhof. Der große Saal der Feizeitstätte war voll besetzt - vorwiegend mit Hellerhofer Bürgern. Die Anwohner waren vor allem gekommen, weil sie mit dem Vorschlag der Verwaltung nicht einverstanden sind, dass eine Asylunterkunft auf dem Bolzplatz an der Ingeborg-Bachmann-Straße errichtet werden soll. Auch zahlreiche Mitglieder der Bezirksvertretung sehen den Platz als ungeeignet an. Deshalb hatte die SPD-Fraktion in der BV-Sitzung eine Alternative vorgeschlagen: ein Teil des Grundstücks auf dem Gelände des Hellerhofer Sportplatzes.

SPD-Fraktionsvorsitzende Christiane Sieghart-Edel und SPD-Ratsfrau Ursula Holtmann-Schnieder hatten nach einer gemeinsamen Fraktionssitzung noch einmal auf die Karte von Hellerhof geguckt und nach freien Plätzen geschaut. "So sind wir auf Hellerhof gekommen", sagt Sieghart-Edel, die noch am selben Abend ihre Nachbarin Elisabeth Wicke anklingelte, die im Vorstand des Hellerhofer Sportvereins (HSV) ist.

Der Hellerhofer Sportverein war sofort mit dem Vorschlag einverstanden - zumal er auch ein weiteres Bonbon beinhaltet: eine Turnhalle. Denn der Vorschlag der Verwaltung für die Bachmann-Straße sieht vor, dass dort eine Hülle gebaut wird, in der Modul-Wohnungen untergebracht werden. Sobald die Unterkunft nicht mehr für die Flüchtlinge benötigt wird, soll dort aus der Hülle eine Turnhalle gebaut werden, die laut Vorschlag der SPD dies eins zu eins umgesetzt werden könnte. Den Wunsch des Hallenbaus hegt der HSV schon lange. Aber aufgrundfehlend finanzieller Mittel damals nicht verwirklichen konnte, und seitdem liegen die Pläne für eine Mehrzweckhalle auf Eis.

Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch und Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement nahmen in der BV-Sitzung den Vorschlag dankbar auf. Die Verwaltung will das Grundstück in einer Machbarkeitsstudie prüfen lassen.

Alle Stadtteilpolitiker betonten in ihren Diskussionsbeiträgen, dass es ausschließlich darum ginge, die Einzigartigkeit des Grundstücks zu erhalten. "Das einzige Grundstück, wo Kinder spielen können, ohne dass Anwohner meckern", wie Sieghart-Edel betonte. Und Adelheid Schliwa (CDU) fügte hinzu: "Hier findet tatsächlich Integration statt. Wenn wir das den Menschen wegnehmen, mach wir 'was kaputt."

Die Verwaltung schien von dem Alternativvorschlag angetan, und Birgit Lilienbecker appellierte an die Stadtteilpolitiker und die anwesenden Bürger, falls sie Grundstücke kennen - privat oder städtisch -, die geeignet sind, sollen sie sich bei der Verwaltung melden.

Denn Miriam Koch erklärte, momentan plane die Stadt mit rund 900 Zuweisungen pro Monat, "wir sind dankbar für jede Unterstützung." Kritik seitens der Stadtteilpolitiker, sie seien mit dem Ingeborg-Bachmann-Grundstück vor vollendete Tatsachen gestellt worden, widersprach Koch: Hierbei handele es sich um eine Machbarkeitsstudie. Dass die Politiker zu spät informiert worden seien, läge daran, dass sie aus privaten Gründen drei Wochen Urlaub hatte.

Selbstverständlich werde es, wie immer, eine Informationsveranstaltung für die Bürger geben, sobald es konkret werde.

(RP)
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