Hellerhof Container-Dorf im Januar bezugsfertig

Hellerhof · Große Resonanz beim Informationsabend zur geplanten Flüchtlingsunterbringung in Hellerhof.

Nach ungefähr einer Stunde platzte einem der rund 200 Anwesenden der Kragen. Da wollte der Zuhörer endlich wissen, wo denn genau das Container-Dorf in Hellerhof für die Flüchtlinge hinkommt. "Die Duderstädter Straße ist lang" sagte er. Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement erklärte: Am Ende der Duderstädter Straße, auf der rechten Seite direkt hinter der Schweißerei Noack soll das zweigeschossige Containerdorf entstehen. Damit war endlich auch diese Frage geklärt. Es gab viele Fragen bei der Informationsveranstaltung am Dienstag im Hellerhofer Gemeindezentrum zum Thema Flüchtlinge, zu der Bezirksvorsteher Uwe Sievers eingeladen hatte. Dabei waren es in einer angenehmen Atmosphäre vor allem die Experten, Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch, Peter Lorch vom Sozialamt und Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement, die Antworten gaben. Die häufigsten Fragen:

Welche Flüchtlinge kommen nach Hellerhof? Es sind 200 Plätze in dem Container-Dorf vorgesehen.

Wo kommen die Menschen her? Momentan gibt es 63 unterschiedliche Nationen in Düsseldorf. Wer nach Hellerhof kommt, konnte Peter Loch nicht beantworten.

Hat die Stadt Einfluss, wer kommt? Nein, überhaupt nicht. Die Vorlaufzeit für die Zuweisung beträgt zwei Tage.

Wann kommen die Flüchtlinge? Das Container-Dorf mit Modulen für fünf Wohneinheiten à 40 Leute soll Ende des Jahres fertiggestellt sein, so dass die Flüchtlinge im Januar 2016 einziehen können.

Wie ist die Zusammensetzung der Nationalitäten? Zuerst habe man gedacht, die Flüchtlinge nach Nationalität zusammen zu bringen (Lorch). Doch die Erfahrung habe gezeigt, dass da die Konflikte größer seien, als wenn man gemischte Nationalitäten unterbringe.

Wissen wir, ob Familien kommen oder ob es ein reines Männerlager sein wird? Diese Frage konnte Lorch nicht beantworten. "Ich weiß nicht wie die Situation im nächsten Jahr ist". Die Verwaltung geht aber von einer gemischten Lage aus, auch mit Kindern. Es sind kleinere Wohneinheiten geplant. Stimmt es, dass 200 Sinti nach Hellerhof kommen? (Das will ein Anwesender von der Ausländerbehörde gehört haben.) Das ist laut Miriam Koch definitiv falsch .

Ist die Sicherheit unserer Kinder gewährleistet? Es gibt keine Vorfälle, die der Stadt bekannt sind. Höchstens mal Konflikte innerhalb der Flüchtlingsunterbringung.

Gibt es Kochstellen, und wenn ja mit Gas? Kleinere Küchen sind geplant, aber ohne Gas.

Müssen die Kinder zur Schule? Sofern sie schulpflichtig sind, ja. Auch Plätze in der Kita seien für die kleineren Kinder vorhanden.

Wird auch an Spielmöglichkeiten für die Kinder gedacht? Im Innenhof des quadratisch angelegten Gebäudekomplexes ist ein kleiner Spielplatz geplant. Lilienbecker nahm aber gerne die Anregung auf, auch außerhalb einen Spielbereich zu planen, damit die Flüchtlingskinder mit den Hellerhofer Kindern in Kontakt kommen können.

Gibt es Aufsichtspersonal? "Nein, wir bewachen die Menschen nicht", (Lorch) aber ein Verwalter der Stadt ist tagsüber anwesend. Und es gibt einen Pförtnerdienst.

Wie lange bleiben die Asylbewerber? Zwischen zwei Tagen und (im Extremfall) bis zu Jahren. So lange, bis der Asylantrag genehmigt oder abgelehnt wird.

Wie lange bleibt das Container-Dorf stehen? Mindestens zwei Jahren mit der Option auf eine Verlängerung um zwei oder vier Jahre. Das kommt auf die Flüchtlingssituation der kommenden Jahre an.

Wie kann ich helfen? Am besten sich an die Bezirksverwaltungsstelle, Frankfurter Straße 231, wenden. Telefon 8997541.

Auch wenn sich manche der Anwesenden Sorgen machen und sich in ihrer Unsicherheit bedroht fühlen, die meisten machten deutlich, dass sie gerne helfen wollen und Verständnis für die Situation haben.

Angelika Kraft-Dlangamandla, Ratsfrau der Linken und Mitglied der Bezirksvertretung, fasste das zum Ende der Veranstaltung folgendermaßen zusammen: "Mein Vater war Flüchtling, Mein Mann ist Flüchtling. Glauben Sie mir, die Flüchtlinge, die kommen, wären am liebsten zuhause. Die brauchen Hilfe." Dafür gab es von den Anwesenden großen Applaus.

(RP)
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