Hellerhof/Langenfeld Galkhausener Bach soll sich schlängeln

Hellerhof/Langenfeld · Seit dieser Woche renaturiert der Bergisch-Rheinische Wasserverband den Galkhausener Bach. Ab Herbst soll auch der Düsseldorfer Abschnitt neu gestaltet werden.

 Ein Trampelpfad begleitet den gerade fließenden Galkhausener Bach, der weiter renaturiert wird.

Ein Trampelpfad begleitet den gerade fließenden Galkhausener Bach, der weiter renaturiert wird.

Foto: BRW

Mal idyllisch, mal langweilig, mal unsichtbar: So fließt der Galkhausener Bach von Reusrath über Langenfeld weiter nach Düsseldorf. Seit Anfang dieser Woche lässt der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) den überwiegend geradlinig dahinplätschernden Bach zunächst im Langenfelder Gebiet auf seinem nördlichen Abschnitt naturnah umgestalten.

Ab Oktober sollen die Arbeiten auch auf Düsseldorfer Seite auf einer Länge von 1,2 Kilometern bis zur Mündung in den Garather Mühlenbach in gleicher Art fortgesetzt werden, sagt BRW-Fachbereichsleiterin Kristin Wedmann.

Ziel der Arbeiten ist, den Bach lebendiger zu gestalten. "Wir wollen eine Strukturverbesserung erreichen", sagt Wedmann. Das heißt etwa, dass der Bach an verschiedenen Stellen unterschiedlich schnell fließen können soll. Dazu sollen die Sole des Baches, die Ufer und die Böschungen neu gestaltet werden.

Aktuell befinde sich der Bachlauf in einem "mäßigem ökologischen Zustand", sagt Wedmann. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 115.000 Euro; das Land NRW bezuschusse das Vorhaben mit etwa 80 Prozent. Der BRW geht davon aus, dass die Renaturierung weitestgehend in diesem Jahr abgeschlossen werde.

Beeinträchtigungen für Spaziergänger gebe es im Großen und Ganzen nicht: Ein so genannter Schreitbagger arbeite sich im Galkhausener Bach Stück für Stück in Richtung Norden vorwärts. Stellenweise würden am Rande Baumstümpfe und Wurzeln eingebaut. Totholz dieser Art trägt dazu bei, dass sich dort neues Leben entwickelt. "Erste Renaturierungen in diesem Abschnitt, die zwischen 2000 und 2007 erfolgten, werden ergänzt und ökologisch weiterentwickelt", sagt BRW-Sprecherin Heike Berlin-Brack. Totholz ist Nahrungsmittel für Kleinstlebewesen, die es zerkleinern und wiederum selber von Fischen und Amphibien vertilgt werden. Zudem ergeben sich durch solche dicken Baumstümpfe im Wasser Ruhezonen, in die sich solche Tiere zurückziehen können. Am Ufer werden nach Berlin-Bracks Angaben heimische Bäume wie Weiden und Erlen sowie dazu passende Sträucher gepflanzt.

Die Renaturierung geht laut Wedmann auf eine Richtlinie der Europäischen Union, die Europäische Wasserrahmenrichtlinie, zurück, nach der Rheinzuflüsse ökologisch aufgewertet werden sollen. "Der Galkhausener Bach gehört zu diesen Gewässern, über deren ökologisch und chemisch guten Zustand das Land nach Brüssel berichten muss." Für 80.000 Euro war vor fünf Jahren ein 130 Meter langer Abschnitt des Bachs in Langenfeld im Park des Kulturzentrums renaturiert worden, der zuvor in einem geradlinigen Steinkorsett eingezwängt war. Laut Wedmann werde sich am Galkhausener Bach die Situation durch die Renaturierung verbessern. "Das Wasser bekommt mehr Retentionsraum, auf dem es sich ausbreiten und nach und nach abfließen kann."

(RP)
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