Hellerhof In Hellerhof gibt es wenig Probleme

Hellerhof · Bei seiner Reise durch die Stadtteile war Oberbürgermeister Thomas Geisel jetzt in Hellerhof zu Gast.

 Gut gefüllt waren die Stuhlreihen beim OB-Dialog mit Thomas Geisel in Hellerhof.

Gut gefüllt waren die Stuhlreihen beim OB-Dialog mit Thomas Geisel in Hellerhof.

Foto: Anne Orthen

Im Johannes-Haus der katholischen St.-Matthäus-Kirchengemeinde in Hellerhof blieben am Dienstabend nur wenige Stuhlreihen frei. Oberbürgermeister Thomas Geisel stand dort im Rahmen des Stadtteil-Dialogs rund 90 Minuten vielen Interessierten Rede und Antwort. Es war die 25. Stadtteil-Station seit seinem Amtsantritt.

Nein, vergessen habe er Hellerhof nicht, betonte Geisel, auf den Hinweis, dass er inzwischen schon zwei Mal in Garath gewesen sei. Der Hellerhofer Sebastian Küppers folgte der Frage-und-Antwort-Debatte immer wieder lächelnd, manchmal etwas amüsiert. "Wenn wir im Lotto gewinnen würden, wüsste ich nicht, wohin wir sonst ziehen sollen", sagte der 32-Jährige. Hellerhof sei ein Stadtteil zum Wohlfühlen und wunderbar geeignet für Familien, ist sich der Vater von zwei Kindern sicher, der zuvor in Bilk und Holthausen wohnte.

Trotzdem - die Sauberkeit ist stets ein alle bewegendes Dauerthema. Das sogenannte Spontan-Grün (früher Unkraut genannt) wuchert, die Papiercontainer sind zugemüllt, wie auch der Raum mit dem Geldautomaten der Sparkasse. Thomas Geisel fuchste sich in Details, entwirrte Zuständigkeiten, erzählte vom Frühjahrsputz für Sauberkeit, von der Anschaffung unterirdischer Altpapiercontainer an neuralgischen Punkten und ehrenamtlichen Müll-Detektiven. Unter der Überschrift "Infrastruktur" erntet eine ältere Dame Applaus. "Die Geschäfte ziehen sich zurück, und wir müssen nach Garath oder Benrath zur Bank fahren", kritisierte sie. "Wir haben keine altengerechten Wohnungen, und junge Familien haben hier bei den Immobilienpreisen gar keine Chance", beklagte ein anderer Teilnehmer. Auch ein Seniorenheim fehle in Hellerhof. Der OB kennt das stadtweite Problem: "Senioren mit eingeschränkter Mobilität finden kaum die richtigen Wohnungen und junge Leute können sie sich nicht leisten", bestätigte er. Da helfe nur Bauen, und zwar für alle Bedürfnisse etwas. Das geschehe in Düsseldorf, allerdings gelte es nun, die ungenutzte Zeit vergangener Jahre aufzuholen.

Frostgeschädigte Straßen und zu kurze Ampelphasen kamen zur Sprache, auch das Projekt Radschnellweg. "Hier geht vor 2019 nichts, aber ich werde Druck machen", bemerkte Geisel lakonisch und erklärte den Wirrwarr der Zuständigkeiten, die der zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW dafür klären muss - das geht bis hin zur europaweiten Ausschreibung. Lob spendierten die Anwesenden für den Schnellbus, der seit Mitte 2017 Hellerhof und Garath mit der Universität verbindet und für die stadtweite Aktion "Sport im Park".

"Der Oberbürgermeister ist sehr informiert, selbst über Kleinigkeiten", sagte SPD-Bezirksvertreterin Christiane Sieghart-Edel begeistert. "Hellerhof ist wunderschön und unsere Probleme sind vergleichsweise klein", sagte Eva Brügge.

Burkhard Schnieder sorgt sich allerdings um den Generationenwechsel im Stadtteil: "Wir müssen den Übergang schaffen und Hellerhof für junge Menschen attraktiv machen." Ansonsten liege der Stadtteil schön im Grünen. "Hier leben zufriedene Menschen mit überschaubaren Problemen", stellte Schneider überzeugt fest - mit dieser Sichtweise steht er nicht alleine.

(bgw)
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