Himmelgeist/Holthausen Eltern der Apollinaris-Grundschule werden befragt

Himmelgeist/Holthausen · Vom 26. bis 28. Juni können sie ein Votum abgeben, ob ihre Schule eine städtische oder eine Bekenntnisschule wird.

Schon als der Anbau der Grundschule im Steinkaul 2013 in den Betrieb genommen und die Schule damit dreizügig wurde, war abzusehen, dass die Erweiterung für den Zustrom nicht ausreichen wird. Das Raumangebot reicht derzeit gerade mal eben so aus, um auch den Kindern, die mit ihren Eltern in die Neubaugebiete in Himmelgeist und Itter gezogen sind, einen Platz anzubieten. Doch der Bau von weiteren 65 Häusern auf einem rund sieben Hektar großen Areal Am Scheitenwege-Süd ist nur noch eine Frage der Zeit. Der Bebauungsplan, der inzwischen rechtskräftig ist, sieht zudem die dringend benötigte Schulerweiterung vor.

Derzeit läuft die Himmelgeister Grundschule nur als Dependance der katholischen St.-Apollinaris-Grundschule an der Itterstraße. Doch inzwischen hat die Filiale in der Größe ihr Mutterhaus längst überflügelt; die Holthausener Einrichtung läuft mit einem Zug weniger.

Dem Wachstum der Dependance soll nun dadurch Rechnung getragen werden, dass aus einer Schule mit zwei Standorten nun zwei eigenständige Grundschulen werden sollen. Die Schulkonferenz habe Anfang des Monats einstimmig für diesen Schritt votiert, berichtete gestern Dagmar Wandt, Leiterin des Schulverwaltungsamtes, auf Anfrage. Die Trennung soll zum Schuljahrsbeginn 2019/2020 greifen. Im Schulausschuss berichtete das Schulverwaltungsamt über die mit der Schulaufsicht und der Schulleitung besprochenen Pläne.

Doch ohne die Zustimmung der Eltern kann die einvernehmliche Trennung nicht gelingen. In einem so genannten Bestimmungsverfahren sollen diese nun zwischen dem 26. und 28. Juni befragt werden. Übrigens werden nicht nur die Eltern der derzeitigen Grundschulkinder angeschrieben, sondern auch die, deren Nachwuchs im kommenden Jahr eingeschult werden soll.

Dabei können die Erziehungsberechtigten nicht für ein Ja oder Nein zur Trennung votieren, sondern nur dafür, ob ihre jeweilige Schule eine Bekenntnisschule bleiben (Holthausen) oder werden (Himmelgeist) soll oder eine städtische Gemeinschaftsgrundschule. An beiden Standorten müssen jeweils 50 Prozent der Eltern ihren Willen kund tun, ansonsten "bleibt alles so, wie es jetzt ist", erläutert Dagmar Wandt. Das Ergebnis soll noch vor der Ratssitzung am 13. Juli auf dem Tisch liegen; dort soll die Politik entscheiden. Ziel des Schulverwaltungsamtes ist es zudem, die Bezirksvertretung 9 in deren Sitzung am Freitag, 7. Juli, über den Stand der Dinge zu informieren.

Einen Bestimmungsfall gab es in Düsseldorf 2010, als die von der Schließung bedrohte Hauptschule Melanchtonstraße eine evangelische Bekenntnisschule werden wollte. Hier konnte die für die Abstimmung benötigte Mindesteilnehmerzahl nicht erreicht werden.

Wandt ist überzeugt, dass die Grundschul-Teilung für beide Seiten ein guter Schritt ist: "Damit gibt es künftig an jedem Standort einen Schulleiter." Bislang muss sich die Schulleiterin aufteilen. Für die Zusammensetzung der Lehrerschaft ist die Bezirksregierung zuständig.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort