Holthausen Ärger um Multifunktionshalle

Holthausen · Nach der Absage durch den Oberbürgermeister sind die Stadtteilpolitiker sauer. Auch Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch hat ihr Versprechen, nach Auszug der Asylbewerber ein Halle zu bauen, nicht eingehalten.

 Die Flüchtlinge sind aus den Zelten an der Itterstraße ausgezogen. Gebaut wird jedoch vorerst nicht.

Die Flüchtlinge sind aus den Zelten an der Itterstraße ausgezogen. Gebaut wird jedoch vorerst nicht.

Foto: ANNE ORTHEN

Mit einem Förderantrag soll wieder Bewegung in das Projekt Sport- und Multifunktionshalle an der Itterstraße kommen. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hatte beim Bürgerdialog in Holthausen vergangene Woche mitgeteilt, dass die Halle nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre - wie eigentlich geplant - realisiert werden könne.

Dass die Halle erneut nicht kommen soll, ärgert den CDU-Fraktionsvorsitzenden Dirk Angerhausen: "Die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch hat sie uns versprochen. Nach Abschluss der Flüchtlingsunterkunft in Holthausen sollte die Halle gebaut werden", sagt er. Es sei für ihn ein Ehrenwort, zumal den Bürgern mit diesem Versprechen auch die Flüchtlingsunterkunft schmackhaft gemacht wurde. "Ich habe das Gefühl, dass sie dann auch umfallen beim Kunstrasenplatz der SG Benrath-Hassels", so Angerhausen.

Während die Flüchtlinge an der Itterstraße ausgezogen, und die Abbauarbeiten zu Gange sind, ist die Unterkunft Am Wald gerade um einem Monat verlängert. Und zwar bis zum 12. August. SG-Benrath-Hassels-Vorsitzender Wolfgang Monski geht davon aus, dass anschließend "zügig"mit den Bau des Kunstrasenplatzes begonnen wird. "Das hat uns die Stadt zugesagt", erklärt er.

Bereits Anfang des Jahres hatte die Bezirksvertretung 9 der Verwaltung empfohlen, sich beim Städtebauförderungsprogramm "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2017" beim Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Projekt Sport- und Multifunktionshalle Itterstraße im Programmgebiet Soziale Stadt Wersten/Holthausen kurzfristig zu bewerben.

"Auf Grund der Kurzfristigkeit der Terminsetzung des zuständigen Ministeriums konnte ein entsprechender Projektantrag nicht mehr fristgerecht für das Haushaltsjahr 2017 gestellt werden", erklärt der stellvertretende Bezirksbürgermeister Udo Skalnik (SPD). Wie zu hören sei, soll das Förderprogramm auch in 2018 durch die neue Landesregierung fortgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund bitten Udo Skalnik und SPD-Fraktionssprecherin Gabi Wegner jetzt die Bezirksvertretung am 7. Juli darum, die Anfrage auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung zu setzen und beantworten zu lassen. Geprüft werden soll, ob die Fachverwaltung der Empfehlung der BV 9 folgt und für die geplante Sport- und Mulifunktionshalle Itterstraße im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms für das Haushaltsjahr 2018 einen entsprechenden Förderantrag stellt. "Wenn wir damit rechnen können, dass wir früher eine Halle bekommen, als der Oberbürgermeister das sagt, wäre es gut", sagt Udo Skalnik. Zumal die Halle eigentlich schon seit 2001 im Masterplan Sportstätten stehe.

Die Bewerbung um eine neue Förderung will er mittragen, damit endlich etwas passiert: "Wir sind jahrelang hingehalten worden. Und jetzt werden wir weiter hingehalten." Die Halle hätte immer anderen Projekten weichen müssen. "Das war unter Erwin so, das war unter Elbers - , und jetzt auch unter Geisel", sagt Angerhausen.

Nachgehen möchte Udo Skalnik außerdem der Frage, ob die Verwaltung die Möglichkeit sieht, das im Rat der Stadt zur Abstimmung stehende Baukonzept "Sporthalle Franz-Vaasen-Schule" in Wittlaer auf das Grundstück Itterstraße zu übertragen und eine Multifunktionshalle zu errichten. "Wenn man eine identische Halle baut, kann man nämlich durchaus Kosten sparen", so Skalnik.

(RP)
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