Bürgerinitiative Hafenalarm hatte zur Diskussionsrunde eingeladen Vier OB-Kandidaten fast einig beim Hafen-Ausbau

Reisholz/Holthausen · Die Initiative Hafenalarm hatte zur Diskussion eingeladen. Unter hohen Hygienestandards diskutieren rund 100 Interessierte über den geplanten Ausbau des REisholzer Hafens mit. Ein Anwohner bringt Künstlerateliers in der Mühle ins Gespräch.

 Diese schöne alte Mühle steht ungenutzt im Reisholzer Hafen. Ein Anwohner äußerte die Idee, dort Künstlerateliers unterzubringen.

Diese schöne alte Mühle steht ungenutzt im Reisholzer Hafen. Ein Anwohner äußerte die Idee, dort Künstlerateliers unterzubringen.

Foto: Andrea Röhrig

Irgendwie ist es eine unendliche Geschichte und nicht ganz unwahrscheinlich, dass es vor der Kommunalwahl 2025 wieder eine Podiumsdiskussion mit den Oberbürgermeisterkandidaten zum Thema Ausbauplanung des Reisholzer Hafens geben wird. Schon Ende 2011 wurden die ersten Ideen durch den Industriekreis Düsseldorf-Süd, wie dieser damals noch hieß, der Öffentlichkeit vorgestellt. Sozusagen postwendend hatten sich damals Anwohner in der Bürgerinitiative Hafenalarm zusammengeschlossen, die mehr Verkehr und eine höhere Lärmbelastung fürchteten. Inhaltlich ist man übrigens nicht viel weiter als zu Beginn der Diskussion. Im März informierte die Hafenentwicklungsgesellschaft darüber, dass noch nicht klar absehbar sei, wie das Projekt konkret geplant und realisiert werden könnte und sollte.

Wie schon 2015 hatten die Aktiven die aktuellen OB-Kandidaten – Thomas Geisel (SPD), Stephan Keller (CDU), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Stefan Engstfeld (Grüne), Udo Bonn (Linke) und Celine Coldewe (Klimaliste) – zu einer Diskussionsrunde eingeladen. Sogar 100 Interessierte waren nach vorheriger Anmeldung unter hohen Hygienestandards zugelassen worden. Während die Vertreter von Linken und der Klimaliste jeweils den umgehenden Planungsstopp forderten, lagen die Kandidaten der vier großen Volksparteien SPD, CDU, Grüne und FDP bei ihren Statements ziemlich eng beieinander. Ein Ausbau des Reisholzer Hafens werde nur dann angegangen, wenn der Bedarf der im Düsseldorfer Süden ansässigen Firmen dafür da sei, hieß es unisono. Allerdings zieht Engstfeld in Zweifel, dass man den Ausbau brauchen wird.

Oberbürgermeister Thomas Geisel, der nach eigenen Angaben in der Vergangenheit Gespräche mit den entsprechenden Firmenvertretern gehabt hatte, konnte aus diesen vermelden, dass keiner einen Bedarf nach Containerkapazitäten angemeldet habe. Den Ausbau zu einem Containerterminal im 24/7-Betrieb sahen die Ursprungspläne nämlich einmal vor. Allerdings waren sich auch hier Geisel, Keller, Strack-Zimmermann und Engstfeld einig: Die schon seit Langem ausstehende Machbarkeitsstudie, die im ersten Schritt den Bedarf klären soll, müsse bald mal vorliegen. Denn erst danach geht es bei einer möglichen Umsetzung um die wichtigen Fragen wie der Umweltverträglichkeit oder der Belastung der Anwohner durch Verkehr und Lärm. Eingriffe in ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet kann sich keiner der vier OB-Kandidaten vorstellen.

Fragt man das Himmelgeister Urgestein Rudi Rölleke nach seinen Plänen für den Hafen, dann sehen die eh ganz anders aus: „Aus der alten Mühle könnte man wunderbar weitere Künstlerateliers machen, und der Radweg könnte endlich entlang des Rheins geführt werden. Das könnte ein ganz tolles urbanes Viertel werden.“ Immerhin berichtete Oberbürgermeister Geisel, der die Runde wegen einer Parallel-Veranstaltung früher verließ, dass die Stadt in Gesprächen mit RWE sei, um deren Hafen-Grundstück zu kaufen. Die Verwaltung wolle bei einer Überplanung des Areals jederzeit den Hut aufhaben.

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