Holthausen Großeinsatz für die Feuerwehr

Holthausen · 75 Feuerwehrleute und Spezialkräfte rückten Montagnacht zum Wasserwerk Benrath aus. Der Verdacht: freigesetztes Chlorgas. Nach etwas mehr als einer Stunde stand fest: Falscher Alarm, es besteht keine Gefahr.

 Eine Armada von Autos mit Blaulicht wartete am Einsatzort, doch die Feuerwehrleute mussten nicht eingreifen.

Eine Armada von Autos mit Blaulicht wartete am Einsatzort, doch die Feuerwehrleute mussten nicht eingreifen.

Foto: Patrick Schüller

Ein kleiner technischer Fehler sorgte am Montag für ein Großaufgebot der Feuerwehr am Wasserwerk Benrath. Dicht an dicht standen die Einsatzfahrzeuge Am Trippelsberg in Holthausen. Mit 75 Leuten rückte die Wehr zu dem Einsatz an. Neben dem Team von der Feuer- und Rettungswache Hüttenstraße, eilte auch der ABC-Zug von der Feuerwache Werstener Feld zum Wasserwerk.

Dazu kamen Sondereinheiten der Umweltschutzwache an der Posener Straße sowie Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr. Im Endeffekt kamen allerdings nur vier Feuerwehrleute wirklich zum Einsatz: In speziellen Chemikalienschutzanzügen betraten sie den gefährdeten Bereich des Wasserwerkes - schließlich musste die Feuerwehr bei diesem Einsatz ganz besonders vorsichtig vorgehen. Ein Mitarbeiter der Leitwarte des Wasserwerks in Holthaushausen schlug am Montagabend kurz nach 23 Uhr Alarm.

Ein sensibler Gasmelder hatte sich aus dem Chlorgasraum gemeldet, somit musste der Mann davon ausgehen, dass etwas von dem gefährlichen Gas freigesetzt worden war. Nach der Untersuchung des Raums gab es Entwarnung. Es war kein Chlorgas freigesetzt worden und es bestand keine Gefahr. Zwei Testergebnisse waren negativ.

Dass direkt so viele Feuerwehrleute ausgerückt waren, lag an der Art des gemeldeten Unfalls. "Wir fahren nicht hin, schauen, ob etwas passiert ist und rufen dann Verstärkung", erklärt Feuerwehrsprecher Tobias Schülpen auf Anfrage der Rheinischen Post.

Stattdessen gibt es eine so genannte "Einsatzmittelkette", die für jeden möglichen Notfall fest vordefiniert ist. "Wird zum Beispiel ein Brand in einem Hochhaus gemeldet, weiß der Computer (der Einsatzleitrechner) genau, wen er noch informieren muss". Bei einem möglichen Unfall mit Chlor sind dies eben unter anderem die entsprechenden Fachleute. Die vier Retter hatten dabei am Montag viel zu tragen - schließlich durften sie in dem Gebäude nur die reine Luft aus ihren auf dem Rücken getragenen Atemschutzgeräten atmen. "Wenn wirklich Chlorgas ausgetreten wäre, hätten die Mitarbeiter mitsamt den Chemikalienschutzanzügen sehr gründlich abgeduscht werden müssen, damit sie auf keinen Fall mit dem Chlor kontaminiert werden", erklärt Schülpen. "Auch diese Spezialduschen werden zum Beispiel in einem solchen Alarmfall direkt mitgebracht und nicht erst bei Bedarf angefordert."

Gestern Nacht gegen kurz vor ein Uhr war der Einsatz vorbei und die Feuerwehr zog wieder ab. Dass das Gerät Fehlalarm geschlagen hatte, konnte keiner ahnen.

Das Wasserwerk Benrath ist mehr als 130 Jahre alt und wurde von der damaligen Stadt Elberfeld für die Trinkwasserversorgung gebaut. Heute wird das aufbereitete Trinkwasser an den Eigenbetrieb der Stadt Wuppertal über eine 16 Kilometer lange Rohrleitung geliefert.

(RP)
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