Holthausen Heggemannstraße: Bau geht weiter

Holthausen · Während der Neubau langsam Form annimmt, ist das Nachbarhaus noch immer nicht bewohnbar.

 Die Bauarbeiten an der Heggemannstraße kommen gut voran. Als Nächstes wird offenbar die Baulücke zum einsturzgefährdeten Haus geschlossen.

Die Bauarbeiten an der Heggemannstraße kommen gut voran. Als Nächstes wird offenbar die Baulücke zum einsturzgefährdeten Haus geschlossen.

Foto: günter von ameln

An dem Haus an der Heggemannstraße 15 hat sich nichts getan: Die großen Risse in der Fassade sind noch immer so deutlich zu erkennen wie vor acht Monaten. Unter den Fenstern, an der Tür, selbst oben am Giebel ist die Hauswand gespalten. Ein dicht zusammengestelltes Gerüst stabilisiert nach wie vor das schmale Gebäude.

Im April, an Gründonnerstag, wäre das Haus in Holthausen beinahe eingestürzt. Der Bauherr eines Mehrfamilienhauses nebenan hatte ohne Genehmigung mit den Bauarbeiten begonnen. Er ließ eine große Baugrube ausheben, die allerdings nicht ausreichend gesichert wurde. Ein Statikgutachten fehlte, wie sich später herausstellte.

Mehrere angrenzende Häuser wurden beschädigt. Besonders schlimm traf es die Heggemannstraße 15 und 15a. Anwohner bemerkten die Risse in der Fassade und alarmierten die Feuerwehr. Binnen weniger Minuten mussten die Bewohner die Häuser verlassen. Die Nummer 15a war kurz darauf wieder bewohnbar, der Mieter von Haus Nummer 15 darf bis heute nicht in seine Wohnung zurück. Das wird sich voraussichtlich auch in absehbarer Zeit nicht ändern.

"Bei uns liegt noch kein Antrag auf Freigabe vor", erklärt eine Sprecherin des Bauaufsichtsamtes auf Anfrage der Rheinischen Post. Um eine sichere Nutzung zu garantieren, müsste der Eigentümer einen Nachweis eines Prüfingenieurs vorlegen. Durch das Gerüst sei das Gebäude zwar gesichert, die Nutzungsuntersagung gelte aber weiter, sagt die Sprecherin. Auch der Sanierungsumfang stehe noch nicht fest. Vielleicht stabilisiert der Neubau das Nachbarhaus wieder. Konkretes könne man erst sagen, wenn das komplette Erdgeschoss des Neubaus stehe, sagte Karl-Heinz Schrödl, stellvertretender Bauamtsleite bereits im Mai. Erst dann wisse man, ob das Haus Nummer 15 sicher sei. Die Baugenehmigung für das Mehrfamilienhaus mit 37 Parteien ist dagegen längst erteilt. Nachdem die Baustelle nach dem Vorfall kurze Zeit still gelegt wurde, sind die Bauarbeiten wieder in vollem Gange. Selbst an Samstagen sind die Arbeiter am Werk.

An der Ecke zur Bonner Straße ist der Rohbau bereits drei Etagen hoch. Neben dem geschädigten Wohnhaus an der Heggemannstraße wurden zwar noch keine Wände hochgezogen, aber die Bodenplatte ist auch an dieser Stelle bereits sichtbar.

Lange wird es offenbar nicht mehr dauern, bis auch dort die erste Etage steht. Ob sich dann eine Sanierung des beschädigten Gebäudes überhaupt noch lohnt, ist jedoch fraglich, schließlich wurde das Gebäude zum Zeitpunkt des Unglücks für einen - für Düsseldorfer Verhältnisse - relativ günstigen Preis von 200.000 Euro zum Verkauf angeboten. "Ein Antrag für einen Abriss liegt uns allerdings auch nicht vor", heißt es jetzt beim Bauaufsichtsamt.

(RP)
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