Holthausen Irritationen um Hallen an der Itterstraße

Holthausen · In der kommenden Woche werden sieben Leichtbauhallen für 288 Flüchtlinge an der Itterstraße fertiggestellt. Bürger und Politiker rechneten hingegen mit einer großen Halle, die weiter nutzbar gewesen wäre.

Große Irritation herrscht derzeit bei Bürgern und Politikern in Holthausen. Nicht aufgrund der Tatsache, dass an der Itterstraße erneut eine Unterkunft für Flüchtlinge gebaut wird, sondern wegen der Art der Unterkunft. Denn dort errichten Arbeiter derzeit sieben Leichtbauhallen, in denen noch in diesem Monat 288 Flüchtlinge untergebracht werden sollen.

Die sieben Bauten sehen aus wie Zelte, wie sie bereits im Sommer an selbiger Stelle standen, aber für den Winter abgebaut wurden. Dass dort wieder Flüchtlinge hinkommen, darüber war die Politik informiert, nicht aber über diese Umsetzung.

Dirk Angerhausen, (CDU) aus der Bezirksvertretung 9 zeigt sich irritiert. "Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch hat uns im Frühjahr zwei Optionen für den Standort an der Itterstraße vorgeschlagen", sagt er. Eine sah dabei eine feste Halle vor, die nach der Belegung mit Flüchtlingen weiter nutzbar gewesen wäre, und zwar für die lange geplante Mehrzweckhalle. Die andere umschrieb die jetzt umgesetzte Lösung. Koch habe zugesagt, dass dort nach einem Jahr eine Mehrzweckhalle gebaut werde, sagt Angerhausen.

Der Zeitpunkt für den Bau der Halle ist weiterhin fraglich. Er verschiebt sich nun erneut um mindestens ein Jahr. Viele Holthausener reagierten darauf mit Unverständnis: "Ich fühle mich betrogen", sagt Renate Gründel. "Anstelle einer festen Halle nun sieben Zelte."

Ihrem Ärger machte sie auch bei SPD-Ratsfrau Angelika Wien-Mroß und der Landtagsabgeordneten Walburga Benninghaus Luft, die von den sieben Leichtbauten ebenfalls überrascht sind. "Ich bin nicht darüber informiert gewesen und finde es ärgerlich, dass sich der Bau der Mehrzweckhalle erneut nach hinten verschiebt", sagt Ratsfrau Wien-Mroß. Ähnlich sieht es Walburga Benninghaus. "Es gibt derzeit ziemlichen Ärger deswegen. Ich bin oft darauf angesprochen worden. Wir brauchen jetzt eine verbindliche Antwort, wie es mit dem Standort weiter geht", sagt die SPD-Landtagsabgeordnete.

Auch Angerhausen und der stellvertretende Bezirksbürgermeister Udo Skalnik, sind davon ausgegangen, dass die Stadt dort eine feste Halle errichte und nicht sieben kleine Leichtbauhallen. "Das ist an uns völlig vorbei gegangen. Ich weiß von einer solchen Lösung jedenfalls nichts", sagt Skalnik. Dirk Angerhausen bemängelt die fehlende Kommunikation. "Ich finde es unglücklich, dass hier einfach Fakten geschaffen wurden. Die Bürger müssen in solchen Fragen mitgenommen werden", sagt er.

Das Büro der Flüchtlingsbeauftragten verwies nach Anfrage der RP auf zwei Informationsveranstaltungen im April in Holthausen, bei der Bürger die Möglichkeit hatten, sich über die Planungen zu informieren. Dort ging es aber hauptsächlich um die Unterkunft an der Ickerswarder Straße. Eine Bestätigung, dass die Unterkunft nach einem Jahr (so ist es aktuell geplant) wieder abgebaut wird, gab es nicht.

(maxk)
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