Holthausen Itterstraße: Unterkunft ist bezugsfertig

Holthausen · Am Montag beziehen die ersten Flüchtlinge die neue Unterkunft an der Itterstraße. Die sechs Leichtbauhallen sind winterfest und verfügen über eine Kühlanlage. Für die Miete der Hallen gibt die Stadt 2,36 Millionen Euro aus.

 Für die Hallen gibt es eine integrierte Heiz- und Kühlanlage.

Für die Hallen gibt es eine integrierte Heiz- und Kühlanlage.

Foto: Olaf Staschik

Noch wird auf dem Außengelände der Flüchtlingsunterkunft an der Itterstraße gearbeitet; am Montag ziehen dort dann die ersten Bewohner ein. Sie werden in sechs Leichtbauhallen untergebracht, die Platz für je 48 Menschen haben werden. Es ist die erste Anlage dieser Art, die die Stadt errichten lässt und wohl eine der teuersten, denn die Jahresmiete beläuft sich auf 2,36 Millionen Euro. Zusätzlich wurden 300.000 Euro für die Herrichtung des Grundstücks ausgegeben.

Im Gegensatz zur ersten Zeltunterkunft, die sich auf dem Areal hinter der Katholischen Hauptschule befand, sind die 30 mal zehn Meter großen Hallen nun winterfest. "Die Leichtbauhallen verfügen über eine 60 Millimeter, der Boden sogar um eine 120 Millimeter dicke Dämmung", sagt Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement. Neben einer Heizung verfügt die Anlage auch über ein Kühlsystem, das im Sommer für eine angenehme Innenraum-Temperatur sorgen soll.

Mit der Traglufthalle oder der vorherigen Zeltunterkunft hat die Anlage wenig gemein. Sie unterscheidet sich neben dem Heizungs- beziehungsweise Kühlungssystem auch hinsichtlich der Verpflegung. "Es besteht wie in den Modulanlagen auch hier die Möglichkeit zur Selbstverpflegung", sagt Lilienbäcker. Dazu stehen den Flüchtlingen zwei separate Hallen zur Verfügung, in denen sich Herde, Spülen und ein geräumiger Essbereich befinden. Pro Leichtbauhalle stehen den Bewohnern zudem zugeordnete WC- und Duschcontainer zur Verfügung. Des Weiteren kann in einem eigenen Container Wäsche gewaschen werden.

In einem Punkt unterscheidet sich die neue Unterkunft aber nicht von der Traglufthalle und der Zeltunterkunft. Denn auch an der Itterstraße sind die Wände der einzelnen Kabinen, in denen je vier Personen Platz finden, nicht geschlossen. Die Privatsphäre der Bewohner dürfte somit auch dort unter der Bauweise leiden, denn zumindest in der Nachbarkabine können die Gespräche mitgehört werden. Auch an die Wände der Kabine sollten sich die Bewohner nur mit Vorsicht anlehnen, denn diese sind nur wenige Zentimeter dick und recht wackelig, wie gestern bei einem Besichtigungstermin festgestellt werden konnte.

Im Außenbereich hat die Stadt aber aus den Problemen anderer Unterkünfte gelernt. Denn die Wege bestehen an der Itterstraße aus verdichtetem Schotter. "Das Wasser kann somit gut abfließen und es entstehen bei Regen keine schlammigen Wege, die für Verschmutzungen in der Unterkunft sorgen würden", sagt Birgit Lilienbecker. Gereinigt werden die Hallen zentral von einem Dienstleister. Ihre Wohnkabinen müssen die Bewohner selbst sauber halten.

Betreut werden die insgesamt 288 Flüchtlinge von der Diakonie und Ehrenamtlern. Rund 35 freiwillige Helfer trafen sich zu diesem Zweck bereits Anfang der Woche in der Klarenbachkirche und wurden verschiedenen Aufgabenbereichen zugeteilt. Untergebracht werden in der Anlage hauptsächlich Familien, die derzeit noch in einer Turnhalle der Universität wohnen und nun umziehen. Neue zugewiesene Flüchtlinge werden am Standort Itterstraße hingegen nicht unterkommen.

Nach Angaben der Stadt soll die Unterkunft für ein Jahr bestehen bleiben. Was dann mit dem Gelände geschehe, sei noch unklar.

(maxk)
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