Düsseldorf-Süd Neue Heimat für koreanische Gemeinde

Düsseldorf-Süd · Die Gemeinde "ZuKeRo" zieht in das Klarenbachhaus. Die Klarenbach Gemeinde wird einige Räume weiterhin nutzen.

 Pfarrer Jae-Woan Kim (l.) packt beim Umzug fleißig mit an, unterstützt von Gemeindemitglied Hae- Eul Lee (r.) und seiner Frau Yomg-Suk Lee (im Hintergund).

Pfarrer Jae-Woan Kim (l.) packt beim Umzug fleißig mit an, unterstützt von Gemeindemitglied Hae- Eul Lee (r.) und seiner Frau Yomg-Suk Lee (im Hintergund).

Foto: Anne Orthen

Pfarrer Jae-Woan Kim ist froh, dass seine Gemeinde endlich eine Heimat gefunden hat. Er vergleicht die Situation mit der Wüstenwanderung im Alten Testament: 40 Jahre wanderten die Israeliten vor dem Einzug ins gelobte Land durch die Wüste Sinai. "So ging es uns in gewisser Weise auch", sagt Kim.

Vor 40 Jahren gründeten Koreaner aus dem Ruhrgebiet und dem Großraum Düsseldorf die Gemeinde "ZuKeRo", den "Zusammenschluss der koreanischen evangelischen Gemeinden im Rheinland". Die Abkürzung ist an das koreanische Wort Zukero - "zu dem Herrn" - angepasst. Im Jahr 2000 entschieden sich die Mitglieder für Düsseldorf als ihren festen Standort, sesshaft wurden sie allerdings lange nicht. Erst teilten sie sich die Räumlichkeiten mit der evangelischen Gemeinde in Rath, dann in Bilk und zuletzt durften sie die Thomaskirche der Altkatholiken in Reisholz mit nutzen.

"Wir haben immer gut mit den Gemeinden kooperiert, bei denen wir zu Gast sein durften, aber leider ließen es verschiedene äußere Umstände es nie zu, dauerhaft zu bleiben", erklärt Kim. Der Pfarrer und seine Mitstreiter waren seit Jahren auf der Suche nach einer geeigneten Bleibe. "Es kommen regelmäßig etwa 120 Besucher zu den Gottesdiensten, bei besonderen Festen sind es auch schon mal mehr als 200. Das Einzugsgebiet reicht bis nach Bochum oder Aachen.

Ein geeignetes Gebäude zu finden war nicht einfach. Wir hatten uns sogar schon im kommerziellen Bereich, zum Beispiel nach Lagerhallen umgesehen." Da kam der Tipp, dass das Klarenbachhaus vielleicht zum Verkauf steht gerade recht. "Der erste Kontakt zur Gemeinde ist nun drei Jahre her, inzwischen ist der Notarvertrag unterschrieben. Die deutsche Gemeinde hat großes Vertrauen in uns gezeigt", freut sich Kim. Finanziert wird der Kauf durch Spenden der Gemeindemitglieder. Eine gute Kooperation zwischen den beiden Gemeinden ist schließlich auch weiterhin wichtig - schließlich zieht die Klarenbachgemeinde nicht ganz aus dem Haus aus. Pfarrer Christian Schmandt ist froh über die Lösung: "Uns ist das Gemeindehaus aufgrund der sinkenden Mitgliederzahl eine Nummer zu groß geworden. Wir konnten den Unterhalt und die notwendigen Renovierungen kaum noch finanzieren", erklärt er. Nun mietet die Klarenbachgemeinde einige Räume im Untergeschoss von den neuen Besitzern zurück.

So viel wird sich also für die Klarenbacher gar nicht ändern: "Die Frauenhilfe hat zum Beispiel nur die Etage gewechselt. Unsere Angebote bleiben alle erhalten, es haben sich lediglich einige Zeiten geändert." Externe Mieter, unter anderem eine Krabbelgruppe, mussten sich neue Räume suchen, aber auch das habe Dank des langen Vorlaufs gut geklappt. Bereits im April wurden alle Beteiligten über die anstehenden Änderungen informiert. "Wir hatten einen sanften Übergang", betont Schmandt. Er findet es gut, dass die kirchliche Nutzung des Gebäudes erhalten bleibt. 1926/27 wurde es für die evangelische Gemeinde an der Eichenkreuzstraße gebaut.

Vollständig nutzen können die koreanischen Gemeindemitglieder ihr neues Gebäude allerdings noch nicht. Der große Saal, in dem die Gottesdienste künftig gehalten werden sollen, ist noch an eine Tanzschule vermietet. Dieser Vertrag läuft noch bis Ende 2015. Bis dahin werden die Koreaner ihre Gottesdienste in der Kirche der Klarenbach-Gemeinde feiern.

(RP)
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