Holthausen Rams Meister-Damen droht der Abstieg

Holthausen · Nur einen Sieg bei vier Niederlagen konnte der zehnfache Deutsche Meister einfahren. Die Mannschaft befindet sich im Umbruch. Viele Leistungsträgerinnen haben den Verein verlassen und es spielen unerfahrene Juniorinnen.

 Janine Wilbert (ganz in Rot) trainiert übergangsweise die Rams und spielt auch in der Damenmannschaft mit. Die ist momentan nicht sehr erfolgreich.

Janine Wilbert (ganz in Rot) trainiert übergangsweise die Rams und spielt auch in der Damenmannschaft mit. Die ist momentan nicht sehr erfolgreich.

Foto: Anne Orthen

Beim zehnfachen Deutschen Meister ISC Düsseldorf Rams geht die Abstiegsangst um. Das Damenteam des Düsseldorfer Inlineskaterhockey-Clubs belegt nach zuletzt fünf Titelgewinnen in Folge in der Meisterschaftsrunde 2017 aktuell nur den letzten Tabellenplatz. Lediglich einen Sieg konnten die einst erfolgsverwöhnten Ramserinnen in der laufenden Vorrunde verbuchen. Am Wochenende steht ein Doppelspieltag bevor. Im Heimspiel am Samstag sind die Spreewölfe Berlin um 19 Uhr im Sportpark Niederheid zu Gast. Tags darauf treten die Düsseldorferinnen bei den benachbarten Devils in Langenfeld an. Beginn in der Sporthalle des Konrad Adenauer Gymnasiums ist um 16 Uhr.

"Nach dem Weggang von mehreren Leistungsträgerinnen und dem Karriereende unserer langjährigen Spielführerin Nadine Joisten ist ein komplett neues Team gebildet worden", sieht die Rams-Vorsitzende Sabine Schmidt als Grund für die prekäre Lage. Junge, unerfahrene Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs müssen - auch aus finanziellen Gründen - die Lücken füllen und allmählich an das Leistungsniveau im Seniorenbereich herangeführt werden. Zudem gab es einen Trainerwechsel. Kira Kanders folgte auf Kjell Wilbert, der das Herrenteam übernommen hat. Aufgrund einer Erkrankung von Kanders fungiert derzeit Janine Wilbert (Ehefrau von Kjell) übergangsweise als Spielertrainerin. "Uns ist klar, dass wir Erfolge wie in den letzten Jahren nicht mehr erwarten können", erklärt Schmidt.

Außerdem verweist die Rams-Chefin darauf, dass ihr Verein nicht allein Probleme mit einem Genrationswechsel habe. Die gebe es auch bei der Konkurrenz. Die Mendener Mambas - bislang Dauerrivale der Düsseldorferinnen beim Duell um die Titelvergabe - sind ein Beispiel dafür. Der viermalige Vize-Meister und Titelgewinner von 2007 verpasste nach dem Kürzertreten ihrer Starspielerin Meike Zöpnek bereits in der Vorsaison die Play-offs. Mannschaften wie der momentane Tabellenführer Bockumer Bulldogs und die noch ungeschlagenen Langenfeld Devils als Top-Titelanwärter stehen für eine Wachablösung parat.

Die Hoffnung auf einen Klassenverbleib haben die Rams allerdings noch nicht aufgeben. "Von einem Abstieg gehe ich nicht aus", betont Schmidt demonstrativ. "Schließlich findet die Mannschaft immer besser zusammen." Beim internationalen Pfingst-Turnier der Rams, dem Summer-Cup, war die Formation des Gastgebers erst im Finale dem dänischen Team aus Gentofte unterlegen. Schmidt: "Das gibt Hoffnung."

Die Spreewölfe sind als starker Gegner einzuschätzen und haben zwei ihrer drei ausgetragenen Partien gewinnen können. Allein den Bulldogs waren die Berlinerinnen mit 6:7 knapp unterlegen. Ob die Gäste aus der Bundeshauptstadt am Samstag in Düsseldorf in Bestbesetzung antreten, bleibt abzuwarten. Für die weiten Auswärtsfahrten stehen oftmals nicht alle Akteure zur Verfügung.

Die Aufgabe am Sonntag in Langenfeld scheint unlösbar zu sein. Mit drei Saisonsiegen - dabei zweimal gegen die spielstarken Bockumerinnen - zeigen die Devils, dass sie sich mit der Ex-Rams-Torjägerin Jana Bagusat in ihren Reihen klar auf Titelkurs befinden. Mit Stefanie May und Tanja Golebiowski verfügen die Langenfelderinnen zudem über weitere Topspielerinnen.

(hel)
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