Holthausen Warten auf Verkehrsgutachten für Hafenausbau

Holthausen · Bis Jahresende will die Bezirksregierung die Einwände gegen den Regionalplan-Entwurf auswerten. Die Initiative "Hafenalarm" hat Widerspruch eingelegt, weil auch das Hafenumfeld betroffen ist.

 Beschaulich geht es nach wie vor im Reisholzer Hafen zu.

Beschaulich geht es nach wie vor im Reisholzer Hafen zu.

Foto: gött

Zum 31. März endete die Widerspruchsfrist für Eingaben gegen den Düsseldorfer Regionalplan-Entwurf. Und von dieser Möglichkeit hat die Bürgerinitiative "Hafenalarm" regen Gebrauch gemacht. Diese kämpft gegen den Ausbau des Reisholzer Hafens zu einem Container-Umschlagplatz.

"Zum einen haben wir als Initiative eine Eingabe gegen die Aufhebung eines Naturschutzgebietes direkt angrenzend zum Hafengebiet gemacht, und dann haben auch noch Mitglieder und Anwohner einzelne Widersprüche zu diesen Planungen formuliert", berichtet Birgit Götz-Kanawa von der regen Initiative im RP-Gespräch. Die Bürgerinitiative befürchtet nämlich, dass sich die Befürworter des Hafen-Groß-Ausbaus auch dieses Areal noch unter den sprichwörtlichen Nagel reißen. Die Stadt habe im Jahre 2000 im Rahmenplan Himmelgeist/Itter einen großen Teil des Hafengebietes als Kerngebiet für einen Biotop-Verbund erklärt, und zwar "wegen seiner hohen Struktur-und Artenvielfalt", heißt es in einer Stellungnahme von "Hafenalarm" zum Regionalplan-Entwurf. Bei der zuständigen Düsseldorfer Bezirksregierung hieß es gestern auf Anfrage, dass geplant sei bis Jahresende sowohl die eingereichten Stellungnahmen der Öffentlichkeit als auch der Verfahrensbeteiligten für den Entwurf des Regionalplanes auszuwerten. In Zusammenarbeit mit dem Regionalrat sollen dann die weiteren Schritte abgestimmt werden.

Doch auch wenn die Bürokratie derzeit ihren nicht immer schnellen Gang geht, sind die Mitglieder von "Hafenalarm" unermüdlich im Einsatz. Einmal im Monat treffen sich die Teilnehmer aller Arbeitskreise zur Vollversammlung, damit anschließend alle auf dem gleichen Informationsstand sind. So trifft sich etwa der Arbeitskreis Politik kommende Woche mit der FDP-Fraktion: "Dann haben wir mit allen Ratsfraktionen gesprochen", berichtet Birgit Götz-Kanawa.

Und auch am kommenden Sonntag ist die Bürgerinitiative im Einsatz. "Wir sind beim Frühlingsempfang der SPD-Ortsvereine aus den Stadtbezirken 9 und 10. Dort wollen wir von Oberbürgermeister Thomas Geisel und SPD-Parteichef Andreas Rimkus Antworten zum Ausbau des Hafens haben", sagt Götz-Kanawa. Denn bei Hafenalarm hat man das Gefühl, dass nicht alle mit dem Ausbau befassten Akteure auch immer den tatsächlichen Planungsstand kommunizierten, sondern sogar im Gegenteil die meisten Pflöcke zu einem großflächigen Ausbau schon eingeschlagen sind. "Wir warten jetzt schon geraume Zeit auf das Verkehrsgutachten, das ja eigentlich im Frühjahr kommen soll, doch auch wir werden immer wieder vertröstet", sagt die Sprecherin der Initiative. Dieses übrigens erste Gutachten zum Hafen-Ausbau sollte eigentlich schon im Sommer 2014 auf dem Tisch liegen, der Zeitpunkt der Veröffentlichung wurde dann aber ins Frühjahr 2015 verschoben - aufgrund von Erweiterungen der Betrachtungs- und Datengrundlage, wie es auf RP-Anfrage beim "Projektteam Hafen Reisholz" damals hieß.

Auf die neuerliche Anfrage hieß es jetzt: "Das Verkehrsgutachten ist weiterhin in Arbeit und wird bis zur Fertigstellung noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden die Bürger informiert." Und noch ein Punkt lässt seit längerer Zeit auf sich warten: Die Gründung der Projektgesellschaft. Dazu heißt es aktuell: "Wir sind zuversichtlich, dass sie in diesem Jahr erfolgen kann."

Die CDU im Düsseldorfer Süden fordert ein verkleinertes Plangebiet für den Ausbau des Reisholzer Hafens. "Wir fordern, dass das Plangebiet so angepasst wird, dass ein Regionalhafen und kein europäischer Großumschlagplatz realisiert werden kann", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung 9, Dirk Angerhausen. "Im Rahmen der Umgestaltung des Regionalplans sehen wir hier die ideale Möglichkeit zur klaren Zielfestsetzung", sagt auch der zuständige CDU-Ratsherr Gero Skowronek.

(RP)
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