Hubbelrath Was die Schützen für das Dorf machen

Hubbelrath · Schützenvereine sind nicht nur bei ihrem Heimatfest aktiv. Auch die Hubbelrather zeichnen sich durch vielfältiges Engagement aus.

 Ohne die Hubbelrather Schützen - hier beim Zapfenstreich im vergangenen Jahr - wäre im Dorf wahrscheinlich oft Tristesse angesagt.

Ohne die Hubbelrather Schützen - hier beim Zapfenstreich im vergangenen Jahr - wäre im Dorf wahrscheinlich oft Tristesse angesagt.

Foto: Andreas Endermann

In Hubbelrath wohnt's sich gut, viel los ist in dem kleinen Dorf im äußersten Osten aber nicht. Genau das mögen die Bewohner höchstwahrscheinlich - wie auch die weitläufige Landschaft drumherum. Und doch ist es immer gut, wenn jemand da ist, der sich kümmert. In Hubbelrath sind das vor allem die Schützen. Die Sankt Sebastianus Bruderschaft ist auf ganz unterschiedlichen Gebieten aktiv. Das verdient Anerkennung - und einen näheren Blick auf das Engagement. Seniorennachmittag Um ihrer sozialen Verantwortung, die sich die Bruderschaft wortwörtlich auf ihre Fahne geschrieben hat, gerecht zu werden, ist der Seniorennachmittag seit vielen Jahren als erster Termin im Schützenkalender des neuen Jahres ausgewiesen. Alle Bewohner Hubbelraths und der näheren Umgebung, die das 60. Lebensjahr erreicht haben, werden zu Kaffee und selbst gebackenem Kuchen ins Bürgerhaus für ein paar Stunden mit kleinem Programm eingeladen. Schützentheater Dashat es fast 30 Jahre gegeben. Hubbelrather Schützen standen dafür auf der Bühne, es gab "Gastspiele" in Gerresheim, Mettmann, Erkrath und Ratingen. Das ist jedoch leider vorbei, der "Motor" war das Ehrenmitglied Albert Fürst, der vor ein paar Jahren verstorben ist. Senioren-Sternsinger Da Hubbelrath flächenmäßig sehr groß ist und die Außenbezirke für Kinder fußläufig nicht gut zu erreichen sind, ersannen sich vor mehr als 20 Jahren einige schon im Rentenalter befindliche Schützenbrüder einen Ausweg: Als Sternsinger verkleidet, machten sie sich auf den Weg, um die außerhalb des Dorfes gelegenen Häuser und Höfe aufzusuchen, zu singen, den Segensspruch anzubringen und um Spenden zu bitten. Frauen Im Sinne der Gleichberechtigung wurde 1991 die Damenschießgruppe gegründet. Sie trifft sich alle 14 Tage. Das Schießen ist der Anlass, aber der Gedankenaustausch, das gesellige Beisammensein und die Planung gemeinsamer Aktionen stehen im Vordergrund. Später kam die Mitarbeit bei der Ausrichtung des Familientages und des Dörpelfestes dazu. Feldgottesdienst Seit 1992 findet der Feldgottesdienst in Anlehnung an das Erntedankfest jährlich statt - in den vergangenen Jahren auf dem Hof von Familie Hucklenbroich auf Gut Groß-Berghaus. Die Feuerwehr und die Jungschützen übernehmen die anschließende Verpflegung im Freien, die Hubbelrather Dorfmusikanten sorgen für die Musik. Die Kollekte wird zugunsten der Düsseldorfer Armenküche gehalten. Familientag Für die Organisation des Familientages sind in der Regel das Königspaar des laufenden Königsjahres und die dazugehörigen Adjutantenpaare verantwortlich. Damit auch die Kinder der Schützenfamilie an solchen Veranstaltungen teilnehmen können, wurde beschlossen, abwechselnd einen Familientag mit Kindern in die nähere Umgebung von Hubbelrath und im darauffolgenden Jahr einen Schützenausflug zu einem weiter entfernt liegenden Ziel zu planen. St. Martin Die Hubbelrather Bruderschaft organisiert und feiert dieses Brauchtumsfest jedes Jahr. Kinder treffen sich mit ihren Eltern, Großeltern und Verwandten am frühen Abend vor der Dorfkirche St. Cäcilia zu einer Andacht. Nachdem der Präses Wolfgang Reuter zusammen mit dem St. Martin die Legende des römischen Soldaten erzählt hat und die Kinder aktiv mit einbezogen worden sind, beginnt der Umzug mit bunten Laternen durch das Dorf. Im Laufe des Martinumzuges wird auch die Mantelteilung anschaulich dargestellt. Im Feuerwehrhaus erhalten die Kinder dann eine mit Süßigkeiten gefüllte Tüte und einen Weckmann ausgehändigt. Viele Erwachsene treffen sich dann später im Bürgerhaus zum Gänseessen, während viele Kinder noch durch das Dorf zum Gripschen ziehen.

Es gebe noch einiges mehr zu berichten, aber man will ja auch nicht zu dick auftragen. Und in vielen Schützenvereinen und -bruderschaften in Düsseldorf mag es ganz genauso aussehen. Und das darf auch ruhig einmal in dieser Ausführlichkeit Erwähnung finden.

(RP)
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