Hubbelrath Zur Pilz-Exkursion auf den Golfplatz

Hubbelrath · Auf dem Gelände in Hubbelrath wachsen ausgefallene Pilzarten. Das Gartenamt zeigt, wo diese gedeihen.

 Regina Thebud-Lassak zeigt Sara (drei Jahre, links) und Ayleen (fünf Jahre) ein "leicht" giftiges Pilz-Exemplar.

Regina Thebud-Lassak zeigt Sara (drei Jahre, links) und Ayleen (fünf Jahre) ein "leicht" giftiges Pilz-Exemplar.

Foto: Anne Orthen

Ginge man nach den Wetter-Vorlieben von Pilz und Mensch, wäre eine Begegnung beider Spezies wohl eher selten. Denn während Pilze im Herbst bei nass-kaltem Wetter aus dem Boden sprießen, zieht sich der Mensch dann gerne dorthin zurück, wo es trocken und warm ist. Mehr als 20 haben sich gestern dennoch bei bestem Pilz-Wetter ins Freie gewagt und begaben sich bei leichtem Regen rund zwei Stunden lang auf Pilzexkursion. Dort, wo normalerweise Golfer im Hubbelrather Golfclub ihre Bälle schlagen, wanderte die Gruppe von Baum zu Baum auf der Suche nach den Lebewesen.

Lebewesen? Ja, denn was auch in der Gruppe einige überraschte: Pilze bilden in der Biologie eine eigene Klasse zwischen Tieren und Pflanzen, wie Regina Thebud-Lassak vom Gartenamt, das die Exkursion anbot, erklärte. Zu Beginn der Begehung gab es eine Vielzahl von Informationen für die Teilnehmer. Etwa, dass Pilze organisches Material brauchen, um gedeihen zu können. "Ohne Pilze sähe unsere Landschaft unordentlich aus, denn sie sind die Müllabfuhr der Natur und bauen totes Material ab", sagt die promovierte Biologin.

Direkt an der ersten Station fand sich dann auch ein ansehnliches Exemplar, das direkt die volle Aufmerksamkeit besonders der kleinsten Teilnehmer hatte. Bei dieser Gelegenheit erklärte die Leiterin der Gruppe, dass der Fruchtkörper nur ein kleiner Teil des Pilzes sei. "In der Erde findet sich ein weit verzweigtes System von Pilzfäden, die eine Symbiose beispielsweise mit einem Baum eingehen." Auf dem Hubbelrather Golfplatz fänden sich neben vielen anderen Pilzarten auch 20, die auf einer roten Liste stünden, also besonders selten und gefährdet seien, erklärt Regina Thebud-Lassak.

Viele Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der Artenvielfalt. Giesela Wölk hatte sogar einen Korb mit Pilzen mitgebracht: "Ich möchte sie bestimmen lassen. Ich kann sie nie einordnen. Das soll sich ändern." So ging es auch vielen anderen, die nach der Exkursion weniger Probleme haben dürften, einen Pilz zu bestimmen. Die nächste Pilzexkursion des Gartenamts führt am 7. November, 11 Uhr, über den Südfriedhof.

(RP)
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