Itter Benrather ist Bürgerkönig in Itter

Itter · Wegen seiner Frau zog Artur Schierig vor vielen Jahren nach Itter und wurde Mitglied bei den Hubertus-Schützen. Gestern wurde er nach dem großen Festumzug mit über 350 Teilnehmern zum Bürgerkönig proklamiert.

 Die Itterstraße ist für den großen Festumzug gestern Nachmittag schön geschmückt. Nahezu der gesamte Stadtteil säumt dabei den Straßenrand.

Die Itterstraße ist für den großen Festumzug gestern Nachmittag schön geschmückt. Nahezu der gesamte Stadtteil säumt dabei den Straßenrand.

Foto: Anne Orthen

Seit vielen Jahren besucht Artur Schierig nun schon das Schützenfest in Itter. Kein Wunder - denn immerhin ist der 71-Jährige passives Mitglied der 2. Grenadiere. Dieses Fest jedoch ist ein ganz besonderes für ihn gewesen. Denn der ehemalige Feuerwehrmann wurde gestern Abend nach dem großen Festumzug durch den Stadtteil zum neuen Bürgerkönig in Itter proklamiert. Den Vogel hatte er vor zwei Wochen beim Schützen-Biwak abgeschossen. "Ich schieße in jedem Jahr mit und dieses Mal hing nur noch ein bisschen vom Vogel an der Scheibe, das ich dann getroffen habe", sagte er. Mit ihm und dem Königspaar Frank Nießen und Nina Rau zogen rund 350 Teilnehmer die Itterstraße entlang - mit dabei befreundete Kompanien aus Himmelgeist, Holthausen und Wersten. "Es war alles super, tolles Wetter, viele Besucher am Wegesrand", berichtete gestern Abend ein begeisterter Schützensprecher Robert Aust.

Für Schierig war es das erste Mal, dass er ein solches Amt bekleidet. Zu den Schützen in Itter kam der gebürtige Benrather durch seine Frau Hildegard, und das, obwohl sie mit dem Schützenwesen überhaupt nichts zu tun hat. "Sie ist ein echtes Itterer Mädchen, war aber selbst nie bei den Schützen aktiv", sagt er.

 Artur Schierig hat vor zwei Wochen beim Schützen-Biwak den Vogel abgeschossen. Gestern wurde er zum Bürgerkönig proklamiert.

Artur Schierig hat vor zwei Wochen beim Schützen-Biwak den Vogel abgeschossen. Gestern wurde er zum Bürgerkönig proklamiert.

Foto: Ralph Matzerath

Ganz ohne familiäre Verbindungen zu den Schützen kommt aber auch Hildegard Klein-Schierig nicht aus. Denn ihr Großvater war im Jahr 1927 Schützenkönig. "Auch meine Großmutter hat damals gesagt, dass sie keine Königin sein wolle. Am Ende wurde es dann die örtliche Wirtin", sagte sie schmunzelnd. Als ihr Mann Artur zu ihr nach Itter zog, kam das Thema wieder auf. Denn da der Stadtteil nicht sehr groß und eher dörflich geprägt sei, lag es nahe, dass er sich bei den Schützen engagierte. "Da ist man in der Dorfgemeinschaft ja quasi zu verpflichtet", sagt er.

Große Pflichten habe er als Bürgerkönig nicht, berichtete er. "Ich darf im kommenden Jahr in der Kutsche mitfahren. Da freue ich mich drauf. Das muss man aufjeden Fall mal gemacht haben", sagte er. Ob seine Frau dann neben ihm sitzen und den Umzug aus einer anderen Perspektive erleben wird, ist noch nicht klar. "Eigentlich braucht er mich da oben ja nicht", sagte sie.

Nachdem mit dem gestrigen Festumzug samt Parade bereits ein Höhepunkt hinter den Schützen in Itter liegt, folgt für Artur Schierig, wie auch für viele andere Schützen und Besucher, heute noch der große Klompenball im Festzelt. "Da freue ich mich jedes Jahr aufs Neue drauf. Der Ball macht mir immer sehr viel Spaß. Es gibt ein lockeres Programm mit viel Musik und es wird viel gelacht", sagte er. Zudem werden dort weitere Majestäten in ihr Amt eingeführt, denn auch in Itter gibt es ein Klompenkönigspaar.

Am Dienstagabend wird der neue König beim Krönungsball in sein Amt eingeführt. An dem Abend gibt es auch für einen verdienten Schützen aus den Händen von Oberbürgermeister Thomas Geisel den Stadtorden. Wer den bekommt, ist heute noch das am besten gehütete Geheimnis von ganz Itter.

(maxk)
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