Itter Helau in Itter: "Alle Jecke trecke"

Itter · Auch Besucher von weither freuten sich beim närrischen Treiben dabei zu sein.

 Uwe Linß leitet einen der gemütlichsten Züge der Landeshauptstadt.

Uwe Linß leitet einen der gemütlichsten Züge der Landeshauptstadt.

Foto: Hans-Juergen Bauer

"...und mer trecke doch" postete Uwe Linß bereits am 19. Januar auf seiner Facebookseite. Alle Sicherheitshürden überwunden zieht der traditionelle Veedelszoch mit 20 Gruppen am Samstag ab 14.11 Uhr unter dem Motto "Alle Jecke trecke" in Itter Am Broichgraben los. Der neue Zugleiter und sein Team haben es geschafft, einen der gemütlichsten Karnevalsumzüge Düsseldorfs abermals auf die Beine zu stellen.

 Zur Terrorabwehr sicherten schwerbewaffnete Polizisten auch den Umzug in Itter.

Zur Terrorabwehr sicherten schwerbewaffnete Polizisten auch den Umzug in Itter.

Foto: Hans-Juergen Bauer

"Da kommt der Harry", posaunt ein Clown quer über die Straße. "Hallo Schatzemann", schallt es aus der Gegenrichtung. Großes Helau und herzliche Umarmung - hier kennt man sich, und das macht den Reiz aus. Bei den Jüngsten sind Tierkostüme im Trend: Krokodile, Pinguine, Giraffen, Leoparden - ein Zoo ist vor Ort. Begleitet von top ausgestatteten Feuerwehr-Minis, die stolz ihre schnittigen Helme tragen. "Ich bin aus Wersten und mit meiner Familie zum ersten Mal hier, der dörfliche Charakter ist sehr schön", sagt Dirk Hellmann, der als Blumenwiese verkleidet ist. Mit Helau und "Kamelle" ziehen die einheimischen Narren-Gruppen Am Steinebrück entlang. An der Huvestraße wird gewendet; die veränderte Strecke ist der Sicherheit geschuldet. Vornweg rollt der Mottowagen mit strahlendem Nachwuchs und Musik. Die Hafenalarm KG swingt in Bademänteln, ist mit Schwimmreifen gegen die große Flut gerüstet. "Mit dem Containerhafen gehen wir baden", plakatieren sie an ihrem Gefährt. "Make Holthausen great again" heißt es an anderer Stelle. Unter großem Gelächter zieht der enthusiastische Lokalpatriotismus vorüber. Obwohl hunderte kostümfreudiger Narren die Straßen säumen, fällt Monika Meyer auf: als formvollendete Fruchtfliege. Ein Rüssel vor der eigenen Nase, sechs "Beine" und zwei Flaschenbürsten als Fühler - das zeugt von Detailtreue. "Ich arbeite in der Genetik", erklärt sie lachend ihr Outfit.

 Ein buntes Bild boten am Samstag die mehreren hundert kostümierten Besucher des Zugs in Itter.

Ein buntes Bild boten am Samstag die mehreren hundert kostümierten Besucher des Zugs in Itter.

Foto: Hans-Juergen Bauer

An der Huvestraße wendet der Zoch, die Gruppen begegnen sich und amüsieren sich köstlich. Hier steht Max als Engelchen. Mit Flügelchen und Heiligenschein auf seinen spitzen Ohren heimst er närrische Aufmerksamkeit ein. Die gibt der Itterer Wolfsspitz mit einem lauten "Wuff" zurück. Frauchen steht neben ihm - im Katzenkostüm. "Ich bin hier aufgewachsen und immer schon dabei, und der Hund gehört dazu", sagt Claudia Corten lachend. Auch Manuela Joja war "früher schon immer dabei". "Ich lebe aber seit 20 Jahren in Ettlingen. Da wird die allemannische Fastnacht gefeiert, das ist was anderes", erzählt die junge Frau. Ihr Sohn sei bei der Oma in Ferien und sie freue sich darüber, gerade jetzt in Itter zu sein.

Doch der Veedelszoch war erst der Anfang, auf dem Schützenplatz geht's mit Live-Musik weiter.

(bgw)
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