Serie Verliebt in Düsseldorf Die Partnervermittlerin, die sich selbst vermitteln ließ

Kaiserswerth · Klassische Partnervermittlungen erfahren wieder mehr Zulauf. Fachleute unterstützen dabei die Singles bei der Partnerwahl - eine Garantie auf die große Liebe gibt es aber auch hier nicht.

 Partnervermittlerin Astrid Menke - hier auf der Kaiserswerther Fähre unterwegs - hilft Singles professionell dabei, das richtige Gegenstück zu finden.

Partnervermittlerin Astrid Menke - hier auf der Kaiserswerther Fähre unterwegs - hilft Singles professionell dabei, das richtige Gegenstück zu finden.

Foto: Bernd Schaller

Astrid Menke ist die beste Werbung für ihren Arbeitgeber, die Partneragentur Akademiker-Kreis. Denn die attraktive Blondine hat selber über dieses Unternehmen ihren Ehemann kennen gelernt und ist danach Partnervermittlerin geworden. Seit zehn Jahren führt sie bereits Menschen zusammen, die auf der Suche nach einem Partner sind, auch in Düsseldorf. "Und zwar auf der Suche nach einem Lebenspartner auf Augenhöhe und nicht nach einer Theaterbegleitung oder einem Betthupferl", sagt Menke.

Dieses Ansinnen ist die Hauptvoraussetzung, um überhaupt Kunde der Agentur werden zu können. "Zudem muss man auch bereit sein, sich selber wertzuschätzen und sich das auch etwas kosten zu lassen, wenn man dieses elementare Anliegen in die Hände von uns Fachleuten legt." Genaue Summen will die Partnervermittlerin nicht nennen, spricht aber von einer vier- bis fünfstelligen Zahl. "Das hängt auch damit zusammen, welche Leistungen gebucht werden, welche Wünsche der Kunde hat und wie flexibel er ist, beispielsweise was die Entfernung zum neuen Partner angeht." Eine Vermittlungsgarantie wird nicht gewährt. "Wenn wir das könnten, würden wir den Nobelpreis erhalten", sagt Menke. Denn auch wenn zwei Profile viele Gemeinsamkeiten aufwiesen, letztendlich müsse die Chemie stimmen.

Erstellt werden die Exposés mit Hilfe eines Fragenkatalogs und nach mehreren intensiven Gesprächen. Diese werden nicht mehr in dem Büro an der Königsallee, sondern beim Kunden daheim oder in einem Fünfsternehotel geführt. "Der Kunde soll sich wohlfühlen", sagt Menke.

Rund 1500 Singles aus Österreich, Deutschland und der Schweiz befinden sich in der Kartei der Agentur, wobei die Frauen rund 60 Prozent ausmachen. "Die sind tougher und wählen schneller diesen Weg." Regionale Unterschiede bei den Kunden gibt es kaum. "Allerdings können sich die Düsseldorfer gut selber positionieren und gut einschätzen", sagt Menke. Insgesamt seien in den letzten Jahren die Ansprüche gestiegen. "Der Egoismus ist ausgeprägter als noch vor zehn Jahren."

Nachdem die Anzahl der Kunden zunächst mit der Zunahme der Internet-Partnerportale rückläufig war, finden nach Angaben der Firmen jetzt immer mehr Menschen zurück zur klassischen Vermittlung. "Einige nehmen unsere Dienste aus Zeitmangel in Anspruch, andere wollen eine professionelle Begleitung bei der Suche und wieder andere wollen dafür einen geschützten Rahmen", sagt Menke. Gearbeitet wird bei der Vermittlung ohne Fotos, zudem erhalten die Kunden immer nur hintereinander einen weiteren Vorschlag. "Bei den Gesprächen habe ich manchmal sofort ein Pendant im Kopf und bei einigen Kunden wird der Partner schon beim ersten Treffen gefunden." Wie hoch die Vermittlungsquote ist, darüber kann Menke keine Auskunft geben. "In der Regel melden sich die Kunden nicht, wenn sie einen Partner gefunden haben. Wir wissen deshalb nicht, welcher Vorschlag letztendlich der richtige war oder ob ganz woanders ein Partner gefunden wurde."

Manchmal erhält Astrid Menke aber auch Hochzeitsanzeigen. "Das freut mich sehr, denn es ist meine Passion, andere Menschen glücklich zu machen."

(RP)
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