Kaiserswerth Erneut archäologische Funde

Kaiserswerth · Mauerreste und Keramikstücke bei Bauarbeiten in Kaiserswerth entdeckt.

Beim Bau einer neuen Druckrohrleitung wurden in der Umgebung des Pumpwerks Arnheimer Straße in der Nähe des Herbert-Eulenberg-Weges historische Funde entdeckt. Dabei handelt es sich um Mauerreste und Keramikstücke. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass die Fundamente aus Ziegelsteinen, die im Lehmverbund liegen, aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammen. Die Keramikstücke werden ebenfalls auf um 1590 datiert.

Um was für ein Bauwerk es sich handelt, beispielsweise um ein Festungsvorwerk oder einen Ofen, kann noch nicht gesagt werden. "Unsere Aufgabe gilt jetzt zunächst der Sicherung und Dokumentation der Funde", sagt Archäologin Kerstin Lehmann von der Firma Archbau. Das Unternehmen hat von Anfang an die Kanalbauarbeiten in Kaiserswerth begleitet, da dort historische Funde erwartet wurden. "Wir arbeiten uns jetzt zu den unterschiedlichen Schichten vor, machen Fotos und vermessen die Funde. Zudem hält ein Illustrator in Zeichnungen die verschiedenen Phasen fest", sagt Lehmann. Zurzeit ist ein Bereich von rund 27 Quadratmetern freigelegt. Nächste Woche soll dann mit dem Archäologen der Stadt, Ralf Lommerzheim, das weitere Vorgehen im Detail abgesprochen werden. Zudem wurde in der Nähe ein Holzbalken entdeckt, der aus dem Boden ragt, und ein Loch, das mit Ziegeln verkleidet wurde. Diese beiden Stellen möchte Lehmann auch untersuchen. In der Umgebung der jetzigen Fundstelle war bereits 2009 bei Deichsanierungsarbeiten ein französisches Plattbodenschiff aus dem 17. Jahrhundert entdeckt worden. Das 17 Meter lange und drei Meter breite Schiff wird zurzeit in der archäologischen Zentralwerkstatt der Stiftung Schloss Gottorf konserviert. Wo es danach ausgestellt wird, steht noch nicht fest.

(brab)
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