Kaiserswerth Historische Spuren am Markt

Kaiserswerth · Archäologen haben am Kaiserswerther Markt alte Kulturschichten ausgemacht.

Im Umfeld des Kaiserswerther Marktes werden Bodendenkmäler vermutet. Bevor dort die umfangreichen Arbeiten zur Umgestaltung des Platzes starten, sollen diese dokumentiert werden. Das soll helfen, die Bauarbeiten und die Lage der neuen Kanäle besser planen zu können, um spätere Unterbrechungen zu vermeiden. Nun wurden historische Kulturschichten gefunden, die mehr als 700 Jahre zurückreichen.

In den vergangenen Wochen wurden umfangreiche archäologische Untersuchungen durchgeführt. Da die im Sommer 2016 bereits absolvierte Bodenradar-Erkundung im gesamten Bereich des Marktes bis in eine Tiefe von zwei Metern keine Ergebnisse erbrachten, wurden im Januar und Februar vier schmale Suchschnitte zu beiden Seiten der Mittelinsel angelegt. Ziel der vier Meter tiefen Suchschlitze war, die Lage des alten Rathauses in einer größeren Tiefe abzuklären. Die Lage der Schnitte orientierte sich an einer Karte von 1702, die das Rathaus unmittelbar vor seiner Zerstörung zeigt.

Nun liegen die ersten Auswertungen der Untersuchungen vor, und diese zeigen, dass auch die Schnitte keinen sicheren Nachweis von baulichen Resten erbrachten. Damit bleibt die genaue Lage des frühneuzeitlichen Rathauses weiter ungeklärt, ebenso wie seine Größe und seine Bauweise.

Alle Schnitte zeigen jedoch, dass unter dem heutigen Straßenkörper historische Kulturschichten des 13. bis 17. Jahrhunderts ungestört erhalten sind. "Derartig gut und flächendeckend erhaltene Befunde des zentralen Platzes der Stadt sind für die mittelalterliche/frühneuzeitliche Geschichte Kaiserswerths von höchster Bedeutung. Darüber hinaus stellen sie für Düsseldorf und das gesamte Rheinland eine wertvolle archäologische Rarität dar", teilt ein Sprecher der Stadt mit. Genauere Erkenntnisse zur weiteren Vorgehensweise seien erst nach Vorliegen des abschließenden archäologischen Gutachtens mit einer detaillierten Darstellung der Konfliktflächen möglich.

Etwas weiter sind die Archäologen bei der Untersuchung des Rheintors gekommen. Die Lage und das Aussehen des 1436 erstmals erwähnten und 1836 abgebrochenen Tors ist gut überliefert. Bei den Sondierungsarbeiten wurde in einer Tiefe von rund 40 Zentimetern ein flächiges Echo erfasst, das wahrscheinlich die Fundamente oder den Keller des Tors widerspiegelt. Ziel ist es jetzt aber nicht, diese alten Funde freizulegen, da dabei der ursprüngliche Zustand zerstört wird. Nur an den Stellen, wo sich ein Eingriff nicht vermeiden lässt, weil dort etwa der neue Kanal verlegt werden muss, wird es Grabungen mit einer Dokumentation geben.

(brab)
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