Kaiserswerth Stiftung sichert die Jugendarbeit der Kirche

Kaiserswerth · Privatpersonen haben in Kaiserswerth 800.000 Euro gespendet, um eine neue Stiftung ins Leben zu rufen.

 Tekla, Ann-Kathrin, Alexandra Canstein, Pfarrer Jonas Marquardt, Philip und die Familie Hartmann (v.l.) freuen sich über das neue Angebot.

Tekla, Ann-Kathrin, Alexandra Canstein, Pfarrer Jonas Marquardt, Philip und die Familie Hartmann (v.l.) freuen sich über das neue Angebot.

Foto: anne orthen

Die Evangelische Kirchengemeinde Kaiserswerth hatte am Wochenende allen Grund zu feiern: Die "Evangelische Stiftung Jugend und Kirche" konnte gegründet werden. Bereits vor elf Jahren hatte die Gemeinde damit angefangen, Gelder für die Jugendarbeit zu sammeln. Viele Kaiserswerther folgten dem Aufruf, gaben entweder Einzelspenden ab, verzichteten zugunsten der Sammlung auf Geburtstagsgeschenke oder bestimmten die Kollekte von Taufgottesdiensten für den guten Zweck. So kam für die Stiftung über die Jahre ein Kapitalstock von 800.000 Euro zusammen, obwohl für die Sammlung nur wenig Werbung gemacht wurde. "Das ist enorm, wenn man bedenkt, dass das eigentlich nur lokale Spender sind", sagt Pfarrer Jonas Marquardt.

Bislang war die Stiftung an die Gemeinde gebunden. Nun wurde sie in eine selbstständige Stiftung umgewandelt, besitzt einen eigenen Vorstand und ein Kuratorium. "Damit ist auch die Zweckbindung, die Förderung der kirchlichen Jugendarbeit, unwiderruflich festgelegt. Die Gelder können nicht mehr für andere Belange eingesetzt werden" sagt Pfarrer Marquardt.

Die Stiftung möchte möglichst viele Kinder und Jugendliche zwischen Wittlaer-Einbrungen und Lohausen, also im Gebiet der Evangelischen Kirchengemeinde Kaiserswerth, an kirchlichen Bildungsangeboten, professioneller diakonisch-pädagogischer Begleitung und gemeinsamer Freizeitgestaltung teilhaben lassen. Sie bezahlt beispielsweise die Hälfte der Stelle der seit vielen Jahren in der Gemeinde tätigen Jugenddiakonin Alexandra Canstein. "Bei zurückgehenden Haushaltsmitteln war es uns wichtig, auf jeden Fall diese Stelle zu sichern", sagt Marquardt.

Andere Jugend-Projekte, die mit den Stiftungsgeldern gefördert werden können, sind die zwei Wochen lange Stadtranderholung in den Sommerferien und die Herbstfreizeit. Regelmäßig finden Kindergruppenstunden statt und viele religionspädagogische Arbeiten wie der Kinderbibelmorgen. Zur Franz-Vaahsen-Schule in Wittlaer und der Gemeinschaftsgrundschule Kaiserswerth werden Kooperationen unterhalten. Dort werden sogenannte Kontaktstunden angeboten. "Die religionspädagogische Arbeit besteht nicht nur aus lernen, sondern auch aus erleben und feiern", sagt der Pfarrer. Bei den regelmäßig einstudierten Musicals werden Kinder spielerisch an die Bibel herangeführt und Jugendliche können bei der Organisation lernen, Verantwortung zu übernehmen.

Die Jugendarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde steht allen Kindern und Jugendlichen offen. Zu den Zielen zählt, den christlichen Glauben zu vermitteln. Darunter wird verstanden, das Grundvertrauen zu stärken, die Selbstständigkeit zu fördern, Verantwortungsbewusstsein zu vermitteln, Neugier und Forscherdrang zu stärken und Kreativität zu wecken. Wie das praktisch aussieht, davon konnten sich Spender und Eltern am Wochenende überzeugen. Denn die Gründungsfeier der Stiftung wurde mit einem typischen Angebot der Jugendarbeit, einem Kinderbibelmorgen, verknüpft. Dort wurde dann unter anderem gemeinsam gefrühstückt, gebastelt, man lauschte Geschichten und tauschte sich aus.

(brab)
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