Knittkuhl Farfarello-Konzert auf dem Bauernhof

Knittkuhl · Die Band trat auf dem Grütersaaper Hof auf. Die Musiker verabschiedeten sich, weil sie nächste Woche auf Tournee durch Rumänien gehen. Dort sind sie zu verschiedenen Musikfestivals eingeladen.

 Bandleader und Geiger Mani Neumann, Gitarrist Ulli Brand und Ulli Heidelberg (Geige) spielten auf dem Grütersaaper Hof.

Bandleader und Geiger Mani Neumann, Gitarrist Ulli Brand und Ulli Heidelberg (Geige) spielten auf dem Grütersaaper Hof.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Bevor die Gruppe "Farfarello" mit ihrem neuen Album auf Tournee nach Rumänien reist, gab sie ein Abschiedskonzert an ungewöhnlichem Ort. Vielen Düsseldorfern ist der Grütersaaper Hof in Knittkuhl als Ausflugsziel bekannt. Vor allem mit Kindern kann man dort erleben, wie ein idealer Bauernhof funktioniert. Gänse scharen sich um ihre Jungen, Hähne krähen von den Misthaufen um die Wette, und Hühner scharren eifrig nach Körnern. Auf den Wegen durch das weiträumige Hofareal kommen einem immer wieder freundliche Ziegen entgegen. An Sonn- und Feiertagen öffnet Bauer Heinrich Görsmeyer Jr. seine kleine Schankwirtschaft. Zusammen mit seiner Frau und einigen Helferinnen bietet er hausgemachte Speisen an. Das Lammfleisch vom Grütersaaper Hof wird auch auf Bauernmärkten in der Region verkauft. Direkt nebenan betreibt Görsmeyers Bruder Albert einen Reiterhof mit Pensionsställen für über 80 Pferde.

Als der "Farfarello"-Bandleader Mani Neumann vor einigen Wochen den idyllischen Ort zum ersten Mal sah, war er begeistert. Inmitten freilaufender Kleintiere, platziert auf einem zur Bühne umfunktionierten Heuwagen, wollte er "ein musikalisches Feuerwerk abbrennen." Ein paar Dutzend Ausflügler und solche, die sich extra für das Konzert auf den Weg gemacht hatten, erlebten am Samstagabend diese wunderbare Stimmung. Angekündigt war auch das "kleinste Sinfonieorchester der Welt." Das ist der Musiker Ulli Heidelberg mit seiner Bratsche, der mit Frack und weißer Weste auf den Heuwagen stieg. Seit zwei Jahren gehört Heidelberg zur Truppe, die ihre Auftritte in wechselnder Zahl und Besetzung plant. Er ist ein alter Schulfreund von Mani Neumann und Ulli Brand, den beiden Gründungsmitgliedern der Gruppe. Vor 35 Jahren hatten sich die Hildener Abiturienten mit einem weiteren Mitschüler, dem Bassisten Ecke Folk, zum "Trio Farfarello" zusammengeschlossen.

Der "Teufelsgeiger" Mani Neumann enttäuschte nicht. Er lieferte mit seinem Trio jenen unverwechselbaren Sound, für den die Gruppe bekannt ist. Verschiedene Musikstile, Musik aus unterschiedlichen Kulturen, rockig und klassisch in herrlichem Wechselspiel. Einige Nummern erinnerten an die Lieder von Angelo Branduardi, wenn auch ohne Text. "Falls es nicht regnet, bleiben wir die ganze Nacht auf dem Heuwagen", kündigte Neumann an. Ganz so lange dauerte das Konzert dann doch nicht, auch wenn der Regen glücklicherweise ausblieb.

Bauer Görsmeyer hält das Musikexperiment auf seinem Hof für gelungen. Er freut sich, dass die Jungs im nächsten Jahr wiederkommen wollen. In der kommenden Woche geht "Farfarello" auf große Reise nach Rumänien, wo Neumann schon seit langem in der Band "Phönix" mitspielt. Bei sieben verschiedenen Festivals sind Auftritte geplant. Die komplizierte Logistik übernehmen Musikerfreunde vor Ort. Wie er denn mit der fremden Sprache klarkomme, wird er gefragt. "Kein Problem, ich hab' doch großes Latinum" lautet die amüsierte Antwort. Nach der Rückkehr aus Rumänien stehen hierzulande noch weitere Termine an, bis die Saison im November in Berlin ihr Ende findet. Das waren dann auch in 2017 mal wieder mehrere hundert Bühnenabende für Mani Neumann und seine Jungs.

(RP)
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