Lichtenbroich Dritte Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil

Lichtenbroich · Neue Einrichtung für bis zu 160 Personen in Lichtenbroich kostet insgesamt rund fünf Millionen Euro.

 Oliver Targas (Diakonie) hilft in jeder Situation.

Oliver Targas (Diakonie) hilft in jeder Situation.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Gestern wurde die neue Flüchtlingsunterkunft am Lichtenbroicher Weg der Öffentlichkeit vorgestellt, schon heute werden die ersten Bewohner dort einziehen. Die beiden zweigeschossigen Gebäude bieten Platz für bis zu 160 Personen. Im Schnitt 60 Personen sollen allein reisende Frauen oder Männer sein.

Die restlichen Plätze werden von Familien belegt. Sie werden dort für die Dauer ihres Asylverfahrens wohnen, bis sie danach eine Wohnung gefunden haben. Die ersten Bewohner werden Flüchtlinge sein, die bislang in den Leichtbauhallen "Am Wald" gelebt haben, die nun geschlossen werden.

In einem Gebäudemodul befindet sich der Verwaltungstrakt mit Räumlichkeiten für die Flüchtlingsbetreuung. An der Zufahrt zum 5300 Quadratmeter großem Gelände steht ein kleines Pförtnerhaus. Die Außenanlage soll in den nächsten Wochen noch gärtnerisch gestaltet werden.

Die Gesamtkosten für die Unterkunft inklusive Wartung belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro. "Die Anlage ist gekauft und kann nach einer Zeit von fünf Jahren flexibel für andere Nutzungen weiterverwendet werden", teilt Stadtkämmerin Dorothée Schneider mit. Die Betreuung in der neuen Anlage übernimmt die Diakonie.

Der Bau der Unterkunft war bei einigen Bürgern auf Kritik gestoßen, weil es in Lichtenbroich mit seinen rund 5500 Einwohnern bereits zwei Flüchtlingsunterkünfte mit insgesamt 700 Plätzen gibt. Von einer Ablehnung war gestern aber wenig zu spüren. "Ich weiß aber, dass einige ältere Leute unsicher sind, was sie jetzt erwartet", sagt eine Bewohnerin der angrenzenden Postsiedlung. Sie räumt jedoch ein: "Man sieht zwar viele Flüchtlinge in Lichtenbroich, beeinträchtigen tun diese mich aber nicht."

Auch Vertreter der benachbarten Sportstätte der SG Unterrath waren zur Besichtigung erschienen. Der Verein hätte bereits mit der Einbindung von Flüchtlingen gute Erfahrung gemacht. "Aber der bürokratische Aufwand dafür, dass sie teilnehmen dürfen und spielberechtigt sind, ist enorm. Da bräuchten wir Hilfe", sagt Trainer Vilson Gegic.

(brab)
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