Lichtenbroich Eine Siedlung verändert ihr Gesicht

Lichtenbroich · Die Rheinwohnungsbau schafft rund um den Sermer Weg deutlich mehr Wohnungen als ursprünglich geplant.

Seit Sommer ruhen die Bauarbeiten in der großen Wohnsiedlung rund um den Sermer Weg in Lichtenbroich. Dort will die Gesellschaft Rheinwohnungsbau, der die Siedlung gehört, insgesamt 108 neue, durchweg öffentlich geförderte Wohnungen errichten und darüber hinaus 132 bestehende Einheiten aus den 1950er Jahren kernsanieren. Die bestehenden Heime mit zum Teil sehr kleinen Grundrissen werden dabei neu zugeschnitten, so dass verschiedene Wohnungsgrößen von Ein-Zimmer-Apartments bis hin zu Vier-Zimmer-Wohnungen entstehen.

Mit dem ersten Bauabschnitt war Ende 2014 begonnen worden, er konnte bereits abgeschlossen werden. 20 Neubauwohnungen sind dabei entstanden und weitere 24 Wohnungen saniert worden. In diese sind die Mieter aus den benachbarten Gebäuden eingezogen, die jetzt umgestaltet werden. Eigentlich sollte direkt im Anschluss mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen werden, doch die Erteilung der Baugenehmigung hatte sich immer wieder verzögert. In einer Sondersitzung hat die Bezirksvertretung 6 der Rheinwohnungsbau nun aber grünes Licht gegeben, so dass es am Sermer Weg weitergehen kann. Dafür haben sich inzwischen die Planungen verändert, es werden zusätzlich 24 neue Wohnungen errichtet.

"Ziel war es eigentlich, so viel Altbestand wie möglich zu erhalten. Jetzt müssen wir aber aus statischen Gründen ein Haus komplett und größere Teile der bestehenden Gebäuderiegel abreißen, als ursprünglich geplant", sagt Thomas Hummelsbeck, Geschäftsführer der Rheinwohnungsbau. Da die Neubauwohnungen niedrigere Decken bekommen, können auf der gleichen Fläche Gebäude mit einem Stockwerk mehr - und somit mehr Wohnungen - entstehen. In 18 Monaten soll dieser Bauabschnitt beendet sein. Danach kann der dritte Teil starten, der auch zwölf Einfamilienhäuser umfasst. Diese sollen später verkauft werden. "Wir schaffen dadurch eine Stabilisierung des Quartiers und eine gute Mischung des Klientels", sagt Hummelsbeck. Dazu gehört auch, dass eine Außenwohngruppe des Hauses St. Josef mit geistig behinderten Menschen dort hinziehen wird. Außerdem werden in der gesamten Siedlung Wohnungen an anerkannte Flüchtlinge vergeben. "Diese erhalten dadurch eine gute Chance auf Integration", sagt Hummelsbeck.

Auch die Außenanlagen werden neu strukturiert. Viele Bäume, große Spielflächen und eine Boulebahn sind bereits vorhanden. Die Fahrräder der Mieter können künftig in abgeschlossenen Fahrradhäusern abgestellt werden, die PKW-Stellplätze werden auf dem Gelände in der Nähe der Gebäude angelegt, die Verbindungsweg gut ausgeleuchtet und die Müllsammelplätze zentralisiert. Dabei wird darauf geachtet, dass die großzügigen Grünflächen zwischen den Gebäuden erhalten bleiben. Da passt es, dass die Bebauung zu einer Klimaschutzsiedlung wird. "Bei diesem Projekt des Landes NRW muss unter anderem die energetische Qualität höher als die gesetzlichen Vorgaben sein", sagt der Geschäftsführer. Dafür werden die Gebäude gedämmt, die Wohnungen erhalten eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

(brab)
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