Lichtenbroich Flüchtlingsunterkunft kleiner als geplant

Lichtenbroich · Statt 500 Plätzen sind an der Straße In der Niesdonk nur noch 400 geplant.

 Die Proteste von Bürgern haben zur Folge, dass statt 500 nur 400 Plätze für Flüchtlinge eingerichtet werden.

Die Proteste von Bürgern haben zur Folge, dass statt 500 nur 400 Plätze für Flüchtlinge eingerichtet werden.

Foto: Andreas Bretz

Die am Ende der Wohnstraße In der Niesdonk geplante Flüchtlingsunterkunft wird nach Protesten der Bürger und Einwänden der Bezirksvertretung 6 nun kleiner gebaut, als es nach der Machbarkeitsstudie möglich wäre. Die Wohnmodule, die direkt an der Grundstücksgrenze der dortigen eineinhalbgeschossigen Einfamilienhäuser aufgestellt werden, sollen nicht mehr zwei-, sondern nur noch eingeschossig gebaut werden. Dadurch verringert sich die Zahl der Plätze von rund 500 auf 400. Das teilte Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch den Lichtenbroichern bei einer Bürgersprechstunde mit.

Diese begann mit Protesten von rund 100 Bürgern, die vor der Matthiaskirche mit Plakaten auf ihren Unmut über die große Zahl der Flüchtlinge im Stadtteil aufmerksam machten. Einige Gegendemonstranten hießen die Flüchtlinge aber auch ausdrücklich willkommen.

Eigentlich wollte Miriam Koch Einzelgespräche mit Bürgern oder kleinen Gruppen führen. Aufgrund des großen Andrangs gab es aber zunächst eine Bürgerinformation im Kirchensaal, um allen die neuesten Entwicklungen mitzuteilen und allgemeine Fragen zu beantworten. Hauptthema, trotz der angekündigten Verringerung der Flüchtlingszahlen, blieb aber die Anzahl der Plätze, die immer noch als zu hoch empfunden wurde. "Wir heißen Flüchtlinge gerne willkommen, aber nicht so viele", war der Tenor, der selbst von ausländischen Mitbürgern geäußert wurde. "Wenn es zu viele Ausländer gibt, kann die Integration nicht gelingen", sagt ein ausländischer Bürger.

Koch versprach, die Situation in der großen Anlage genau zu beobachten. "Sollten wir von den dort zuständigen Wohlfahrtsverband signalisiert bekommen, dass es dort nicht so gut läuft, wie es in unseren kleineren Anlagen der Fall ist, können wir die Anlage auch verkleinern. Das ist der Vorteil der Modulbauweise", sagt die Flüchtlingsbeauftragte. Sie wies darauf hin, dass die Anlage auch nur, ebenso wie die zweite in Lichtenbroich am Franz-Rennefeld-Weg geplante Unterkunft, nur für fünf Jahre bestehen bleiben soll. "Länger ist sie gar nicht genehmigt und für eine längere Nutzung ist sie auch nicht geeignet."

(brab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort