Düsseldorf Streit um Zukunft der Siedlung "Klein Korea" eskaliert
Lichtenbroich · Der Streit über die geplante Sanierung und den Abriss zahlreicher Häuser in der Wohnsiedlung zwischen Krahnenburgstraße und Volkardeyer Weg weitet sich aus.
Nachdem die Bürgerinitiative "Unser Lichtenbroich" sich gegen den Abriss der Häuser im Südteil des Areals wehrt, wird ihr nun von anderen Bewohnern Eigennutz vorgeworfen. In einem Brief an Oberbürgermeister Thomas Geisel wird der Initiative Panikmache vorgeworfen. Deren Mitglieder würden nicht beachten, dass es "noch mehr Leute gibt, die dort wohnen, und die auch Wünsche und Nöte haben."
Auf vier Seiten führen sie viele Mängel an, die eine Sanierung und Abriss der Häuser rechtfertigen würden. So sollen sich unter anderem Beläge in Wasserleitungen lösen, die Bausubstanz marode und Keller feucht sein.
Viele der Häuser hätten zudem nur eine Kohleheizung. Diese Mängel führt auch die Düsseldorfer Bau- und Spargenossenschaft (DüBS), zu deren Bestand die Siedlung mit ihren 212 Ein- und Zweifamilienhäuser sowie einigen Mehrfamilienhäuser aus den 1950er Jahren zählt, ebenfalls an.
Jürgen Krogmeier, Sprecher der Bürgerinitiative, kennt diese Mängel. Er geht aber davon aus, dass auch die Häuser, die nun abgerissen werden sollen, saniert werden könnten. "Ich bin Betriebstechniker in einem großen Düsseldorfer Krankenhaus und sehr wohl in der Lage, den baulichen Zustand meines Hauses zu beurteilen", sagt Krogmeier.
Als er dort 2012 eingezogen sei, habe die DüBS in dem Übergabeprotokoll "keine baulichen Mängel" festgehalten. "Und jetzt, zwei Jahre später, soll das Haus abrissreif sein? Wie ist das denn zu erklären", sagt Krogmeier. Auch weitere Häuser sollen laut Krogmeier in einem guten Zustand sein oder behebbare Schäden haben. Die Initiative will deshalb um deren Erhalt kämpfen.
