Lierenfeld Ein Weihnachtsdorf wie in Finnland

Lierenfeld · Im Stahlwerk hat bis 11. Dezember der erste deutsch-skandinavische Weihnachtsmarkt in Düsseldorf geöffnet. Es gibt Blockhütten, gemütliche Sitzecken, Elchbratwurst und Glögg - der Glühwein aus dem Norden.

 Birgit Szymanski und Marita Korf (v.l.) haben es sich mit einem Glögg im Weihnachtsdorf gemütlich gemacht.

Birgit Szymanski und Marita Korf (v.l.) haben es sich mit einem Glögg im Weihnachtsdorf gemütlich gemacht.

Foto: anne orthen

Marita Korf und Birgit Szymanski sind schon früh gekommen zum Stahlwerk, so früh, dass sie noch ein bisschen draußen warten müssen, bevor das große Tor aufgeht. Kurz spähen sie durch einen Spalt im Holzzaun, entdecken wuselnde Menschen, die mit Geschirr klimpern und Kisten schleppen. "Wir sind schon ganz gespannt auf das Weihnachtsdorf", sagt Szymanski, deswegen hat sie sich auch gleich für den Eröffnungstag verabredet. Die Freundinnen sind Weihnachtsmarkt-Expertinnen, waren in diesem Jahr schon in Benrath und in der Innenstadt. "Aber die Märkte sind schon ein bisschen kommerziell und oft zu voll", findet Korf. Sie erhofft sich viel vom ersten deutsch-skandinavischen Weihnachtsdorf am Stahlwerk - individuell soll es sein und gemütlich.

Nicht ganz pünktlich öffnet um 17.20 Uhr schließlich das große Tor, vor dem sich inzwischen ein paar Dutzend Menschen angesammelt haben. "Wir machen das hier zum ersten Mal", sagt Organisator Stefan Prill. "Aber auch den Profis von anderen Weihnachtsmärkten geht es da nicht anders." Nicht selten packen sie am Eröffnungstag noch Kisten und Kartons aus. So wie Prill auch, der noch schnell Glühwein-Tassen sortiert. Trotzdem ist er zufrieden mit dem Ergebnis, "wir haben zwei Tage lang hart gearbeitet", erzählt er. Blockhütten aufgebaut, Finnland-Fähnchen aufgehangen, Rentiere positioniert, Tannenbäume aufgestellt und die kuscheligen Sitzecken mit Kerzen und Gestecken dekoriert. Sitzen kann man auf dem deutsch-skandinavischen Weihnachtsdorf übrigens ganz prima, anders als auf anderen Weihnachtsmärkten, wo sich viel zu viele Menschen um viel zu kleine Stehtische quetschen.

Und wer sich nicht dick genug eingemummelt hat oder schnell friert, der findet sogar ein Plätzchen im Warmen. Stefan Prill und sein Team haben die Eventhalle des Stahlwerks in ein Winter-Wunderland verwandelt. Rot-weiß karierte Tischdecken, Kerzen, gedimmtes Licht und Tannenbäume - kurzum: Auch drinnen ist es sehr gemütlich. "Wir wollen weg von dem Disko-Image", sagt Prill, "Essen ist heute das neue Feiern."

Skandinavische Spezialitäten werden im Weihnachtsdorf verkauft, Flammlachs (auch wenn es den auf anderen Weihnachtsmärkten gibt) oder Elchbratwurst (die ist schon ein bisschen ausgefallener). Unterstützung bekommt Stefan Prill von einigen Streetfood-Kollegen, die sich abwechseln "und sich weihnachtliche Menüs ausgedacht haben", erzählt er. Und natürlich gibt es auch die Weihnachtsmarkt-Klassiker wie Crêpes oder gebrannte Mandeln. Bis zum 11. Dezember wird das Weihnachtsdorf unter der Woche von 17 bis 1 Uhr öffnen, an den Wochenenden von 13 bis 1 Uhr. Also perfekt für Menschen mit langen Arbeitszeiten. Am Nikolaustag ist die DEG zu Besuch, am 8. Dezember gibt es Live-Musik von den finnischen Opernsängern Sami Luttinen und Laura Nykänen.

Für Marita Korf und Birgit Szymanski noch ein Grund für einen zweiten Besuch am Stahlwerk. Sie haben erst eine Runde gedreht und es sich dann auf einer Couch gemütlich gemacht. Mit einem heißen Glögg, "und der zweite ist eingeplant", sagt Korf. Die Frauen sind begeistert vom ersten deutsch-skandinavischen Weihnachtsdorf, und frohe Weihnachten wünschen können sie nun auch auf Schwedisch: God Jul.

(RP)
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