Lierenfeld Neues Wohnquartier für Lierenfeld

Lierenfeld · Die Bezirksvertretung 8 beschließt einen städtebaulichen Wettbewerb für das ehemalige Röhrenlager von Hoberg und Driesch. Auf 22.000 Quadratmetern sollen Wohnungen und Häuser entstehen.

Seit Jahren schon fragen sich die Menschen in Lierenfeld, wann es denn endlich losgeht auf dem Gelände des ehemaligen Röhrenlagers von Hoberg und Driesch. Klar war, dass nach dem Willen der Investoren und aller Beteiligten Wohnungen entstehen sollten, doch nach eben jener langen Zeit, in der scheinbar nichts geschah, glaubten nur noch wenige, dass es dann doch noch passiert. Und so war die Freude der Stadtteilpolitiker in der Bezirksvertretung 8 groß über den städtebaulichen Wettbewerb, den Eigentümer Hoberg und Driesch gemeinsam mit der Stadt nun in Gang setzen will. "Wohnen am Tulpenweg" heißt das Projekt, und bereits im Oktober diesen Jahres sollen die Entwürfe der Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt werden.

Das Gelände von etwa 22.000 Quadratmetern Größe soll Wohnraum für Singles, Paare und Familien bieten, es soll sowohl Geschosswohnungsbau als auch Doppel- und Reihenhäuser entstehen, außerdem eine dreigruppige Kita. Das Handlungskonzept Wohnen soll Anwendung finden, 40 Prozent der entstehenden Wohnungen sind dementsprechend preisgedämpft und sozial gefördert. Die Sozialwohnungen werden Mietwohnungen sein, die preisgedämpften können vermietet (höchstens 9,60 Euro pro Quadratmeter) oder verkauft werden (höchstens 2500 Euro pro Quadratmeter). Als problematisch wird die Lärmbelastung durch die umliegenden Gewerbegebiete gesehen. Deshalb schreibt schon der Auslobungstext an den Straßen An der Schützenwiese und Königsberger Straße einen geschlossenen Riegel vor, der mindesten 12 Meter hoch ist. Zudem müssen die Wohnungen in dem Riegel nach hinten ausgerichtet sein, Küchen, Bäder, Flure und Treppenhäuser können hier angesiedelt werden. Die Wohnungen dienen als Schallschutz für das Gebiet dahinter. Nötig ist der Riegel, weil ansässige Unternehmen Klagen befürchten müssen, wenn zu nah Wohnungen gebaut werden. Bei zu großer Belastung kann es dann auch sein, dass der Betrieb schließen muss. Dies war auch der Grund für die lange Zeit, in der das Gelände brach lag. Durch den Wettbewerb erhoffen sich die Investoren nun eine Lösung für das Problem.

Richtung Tulpenweg fordert der Wettbewerb eine Bebauung mit Reihen- und Doppelhäusern, ausgeschlossen ist die Errichtung von Hochhäusern. Wichtig ist den Auslobern zudem, eine ausreichende Anzahl an Grün- und Spielflächen in dem neu entstehenden Quartier zu schaffen. Im Rahmen des Wettbewerbs sollen die Planer auch eine Lösung für den zu engen Tulpenweg bieten, forderten die Stadtteilpolitiker in der BV, ähnlich hatte es auch Oberbürgermeister Thomas Geisel bei seinem OB-Dialog in Lierenfeld gesehen: "Da muss eine Lösung gefunden werden, auch im Zuge der anschließenden Wohnbebauung", hatte der OB den besorgten Anwohnern gesagt. Immer wieder kommt es am Tulpenweg zu Problemen wegen fehlender Parkplätze und eines zu engen Bürgersteigs. Wenn das neue Baugebiet kommt, sollen diese Probleme der Vergangenheit angehören.

Misstöne gab es in der Bezirksvertretung keine, einstimmig nickten die Politiker den Wettbewerb ab. Allerdings brachten einige ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die geförderten Wohnungen nicht nur in dem Schallschutzriegel untergebracht werden. Inwieweit das die sechs zum Wettbewerb eingeladenen Planer berücksichtigen, ist allerdings kaum von der Politik beeinflussbar.

(RP)
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