Lörick Ärger über fehlende Bäume

Lörick · Die Anwohner sind enttäuscht, verärgert, und so ist momentan mit ihnen im wahrsten Sinne des Wortes "nicht gut Kirschen essen". Sie vermissen zwei Bäume im Kirschbaumwäldchen.

 Anwohner des Kirschbaumwäldchens und der Löricker Bürgerverein haben für vier Bäume Geld gespendet, es wurden nur zwei gepflanzt.

Anwohner des Kirschbaumwäldchens und der Löricker Bürgerverein haben für vier Bäume Geld gespendet, es wurden nur zwei gepflanzt.

Foto: RP-Foto. Andreas Bretz

"Uns wurden vier Bäume zur Aufforstung des Kirschbaumwäldchens zugesagt", so das einhellige Echo der Anwohner bei einem Ortstermin. "Wir haben 1350 Euro gespendet. 1400 Euro schoss die linksrheinische Bezirksvertretung zu und mit 600 Euro war der Löricker Bürgerverein dabei." Dessen Vorsitzender Horst Seidenberg ist ebenfalls verärgert und sagt: "Man klopft bei den Bürgern an, die Finanzierung von Bäumen fürs Kirschbaumwäldchen zu übernehmen, dann spenden sie auch und anschließend werden über ihre Köpfe hinweg zwei von den zugesicherten vier Bäumen an eine andere Stelle gesetzt." Das sei der richtige Weg, Bürger sauer zu machen. "Unsere Aktion war ein wunderbarer Erfolg", sind sich die Anwohner einig. Alle hätten mitgemacht und die Baumkasse mit 100 bis 300 Euro pro Person aufgestockt.

Ihr Protest hat Wirkung gezeigt, denn Markus Loh, Sprecher der linksrheinischen Grünen, hat Informationen, wonach das Gartenamt bereit ist, noch zwei Kirschbäume im Wäldchen nachzupflanzen. Damit bekommen die Anwohner statt der geplanten vier nun insgesamt sechs Bäume für ihr Wohnumfeld. So entfällt auch ihre Forderung nach Rückzahlung der Spenden, die sie für vier Bäume geleistet haben. "Wir wollen unser Geld ja gar nicht zurück. Nur dann, wenn wir nicht wie zugesagt vier Kirschbäume für das Wäldchen bekommen sollten", sind sich die Bürger einig.

Das Gartenamt kommt ihnen entgegen, denn im Bebauungsplan aus dem Jahr 1996 wurde der Bereich des Kirschbaumwäldchens als Sukzessions-Fläche (Sukzession gleich selbstständige Entwicklung der natürlichen Vegetation) eingestuft. "Bäume dürften auf dieser Fläche gar nicht gepflanzt werden", hieß es in der Begründung der Verwaltung auf Anfrage der linksrheinischen Bezirksvertreter. "Dann hätten nach Ela auch nicht sieben Bäume gefällt werden dürfen", konterte Reinhard Omir, Sprecher der Anwohner. "Jetzt warten wir ab und freuen uns, wenn wir tatsächlich noch zwei Kirschbäume bekommen."

(RP)
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