Lörick Kritik an "Flüchtlingsdorf" an der Oberlöricker Straße

Lörick · Nach dem RP-Bericht über den Aufbau des Flüchtlingsdorfes an der Oberlöricker Straße melden Löricker Kritik und Bedenken an. Trude Stübben zum Beispiel sorgt sich wegen der Nähe der Unterkunft zum Wohnstift "Haus Lörick".

 Die Baustelle an der Oberlöricker Straße: Das Grundstück liegt in einer Senke und muss erst aufgeschüttet werden. Im Hintergrund entsteht das erste Haus. Die Hochbauten links hinten gehören zum Wohnstift "Haus Lörick".

Die Baustelle an der Oberlöricker Straße: Das Grundstück liegt in einer Senke und muss erst aufgeschüttet werden. Im Hintergrund entsteht das erste Haus. Die Hochbauten links hinten gehören zum Wohnstift "Haus Lörick".

Foto: Andreas Bretz

"Das veröffentlichte Foto ist unrealistisch, weil Haus Lörick nicht in weiter Ferne, sondern nur fünf Meter vom Flüchtlingsdorf entfernt liegt." Ihre Mitbewohner seien nicht einmal von der Flüchtlingsbeauftragten Miriam Koch angehört worden. "Wer weiß denn, wie viel Angst die alten Herrschaften haben, ihren Lebensabend in der direkten Nachbarschaft eines solch unruhigen Flüchtlingsdorfes verbringen zu müssen."

Sirko Stahnke treibt eine andere Sorge um. "Ich fürchte, dass die Stadt eine weitere Flüchtlingsunterkunft auf dem Parkplatz des Löricker Freibads bauen will." Bei der letzten Infoveranstaltung habe Birgit Lilienbecker (Amt für Gebäudemanagement) auf die Frage, ob die Stadt in Lörick weitere Unterkünfte plane, geantwortet: "Darüber sprechen wir heute nicht." Darauf reagiert Stahnke mit Argwohn und sagt: "Eine Salami-Taktik. Erst sollte ein Flüchtlingsheim für 200, später für 400, dann für 450 Menschen, und nun schon ein zweites Heim gegenüber für 150 Bewohner errichtet werden." Koch sei beauftragt, diese Massenunterkünfte für Flüchtlinge dem Bürger positiv zu "verkaufen". Warum also mit ihr über ihren Auftrag diskutieren?, fragt der Löricker und ergänzt: "Das sollten wir Bürger mit dem Auftraggeber tun."

Eine Nachfrage bei der Stadt ergab, dass es keine Pläne gebe, auf dem Parkplatz des Freibads eine weitere Flüchtlingsunterkunft zu errichten. Bezirksbürgermeister Rolf Tups erinnert sich, dass einst bei der Suche nach einem Standort für Flüchtlingsunterkünfte auch der Löricker Parkplatz im Gespräch gewesen sei, doch dann habe die Stadt davon Abstand genommen. Eine weitere Unterkunft, einen Steinwurf weit vom Flüchtlingsdorf entfernt, sei undenkbar. Zum Beispiel fielen Parkmöglichkeiten weg, auch die Schützen hätten dann ein Problem.

(RP)
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