Ludenberg Fünf Unfälle in zwei Monaten

Ludenberg · Joey Hausmann und Eric Mönning wohnen seit zwei Jahren an der Bergischen Landstraße. Immer wieder kracht es vor ihrer Haustür. Doch niemand unternimmt etwas, sagen sie.

 Ingo Runge mit Nanuq, Joey Hausmann mit Laska und Eric Mönning (v.l.) kritisieren, dass auf der Bergischen Landstraße zu schnell gefahren wird.

Ingo Runge mit Nanuq, Joey Hausmann mit Laska und Eric Mönning (v.l.) kritisieren, dass auf der Bergischen Landstraße zu schnell gefahren wird.

Foto: H.-J. Bauer

Vor zwei Jahren sind Joey Hausmann und Eric Mönning, beide 25, nach Düsseldorf gezogen. Wegen der Arbeit - Hausmann ist Immobilienkaufmann und Flugbegleiter, Mönning Polizist. Und für Hündin Laska natürlich, die viel Auslauf braucht und ihn auch hat, gleich vor ihrer Tür im Grafenberger Wald. Eigentlich wohnen die beiden gern in Ludenberg, sie haben es nicht weit ins Zentrum, trotzdem ist es ruhig. Wäre da nicht die Bergische Landstraße vor der Tür. Die Wohnung der beiden liegt genau in der Kurve, dort wo das Tempolimit auf 40 km/h reduziert wurde. "Kaum einer hält sich hier an die Geschwindigkeitsbegrenzung", sagt Hausmann. Immer wieder kracht es, sie müssen Autoteile aus dem Vorgarten aufsammeln. "Allein in den letzten zwei Monaten gab es fünf Unfälle hier", sagt Mönning.

Einer sei aus Richtung Kaserne mit so hoher Geschwindigkeit gekommen, dass er in den Gegenverkehr geriet. "Ein alkoholisierter Mann hat die Ampel komplett abrasiert", erzählt Joey Hausmann, noch immer steht dort eine Ersatzampel. Knapp soll es gewesen sein, "ein paar Sekunden später wäre unser Nachbar mit seinem Sohn über die Straße gegangen", sagt der Immobilienkaufmann. Wer sich an das Limit hält, "der wird angehupt", sagt Eric Mönning, nicht mal in Ruhe einparken könne er. Ganz gleich aus welcher Richtung er kommt. "Diese Verständnislosigkeit ärgert mich am meisten."

Zuletzt lag Joey Hausmann in der Badewanne, als es wieder einen Unfall gegeben hat. Teile sollen durch die Luft geflogen sein, "man schrickt jedes Mal auf". Deswegen dürfe auch Katze Eddy nicht vor die Tür, "zwei Katzen von unseren Nachbarn sind schon überfahren worden", erzählt Hausmann. Besonders schlimm sei es am Abend und in der Nacht, "dann wird richtig Gas gegeben". Der Wunsch der beiden: ein fest installierter Blitzer. "Oder Hubbel", sagt Hausmann, der kurz nach seinem Einzug schon mal versucht hatte, Kontakt mit der Stadt aufzunehmen. "Dort sagte man mir, das ist Sache der Polizei."

Eric Mönning hat schon mehrfach in seiner Dienststelle angeregt, in der Kurve der Bergischen Landstraße zu lasern. Am 5. Januar am späten Nachmittag hat es eine Kontrolle gegeben. Um einen Unfallschwerpunkt handelt es sich aber nicht, sagt Polizeisprecher Marcel Fiebig. Im Gegenteil: "Die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr ist unspektakulär." Zehn seien es gewesen mit unterschiedlichen Ursachen. Zwei Mal sei der Grund zu hohe Geschwindigkeit gewesen, drei Mal der Abstand nicht eingehalten worden. Drei Parkrempler habe es gegeben, ein Unfallverursacher soll alkoholisiert gewesen sein. "Zwei Menschen sind schwer verletzt worden", sagt Fiebig. "Die Bergische Landstraße ist absolut unauffällig", sagt der Polizeisprecher.

Auch die Stadt weist darauf hin, dass es auf der Bergischen Landstraße sowie auf den Straßenabschnitten der betroffenen Stadtteile der B7 und der Knittkuhler Straße keine Unfallhäufungsstellen gebe. "Vor diesem Hintergrund sind zum jetzigen Zeitpunkt auf den genannten Straßen Geschwindigkeitskontrollen durch das Ordnungsamt gar nicht zulässig", betont Stadtsprecher Volker Paulat.

(RP)
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