Oberbilk Mehr Licht und Bänke für Lessingplatz

Oberbilk · Der Oberbilker Bürgerverein lud Bürger aus dem Stadtteil zum Thema "Umgestaltung Lessingplatz" ein. Viele hatten Verbesserungsvorschläge, die im Januar am Runden Tisch vertieft und ausgearbeitet werden sollen.

 Gaby Herrmann (links) und Rita Tinsmann auf dem Lessingplatz: Die beiden wünschen sich ein Café in der Anlage ähnlich der Florabar im Floragarten. Im Dunklen gehen sie nicht auf den Oberbilker Platz.

Gaby Herrmann (links) und Rita Tinsmann auf dem Lessingplatz: Die beiden wünschen sich ein Café in der Anlage ähnlich der Florabar im Floragarten. Im Dunklen gehen sie nicht auf den Oberbilker Platz.

Foto: Andreas Bretz

Nachdem bereits Bezirksvertretung und Bürgerinitiative Lessingplatz (Bilp) am Runden Tisch verschiedene Ideen zur Parkanlage in Oberbilk ausgearbeitet haben, durften jetzt die Bürger Wünsche und Vorschläge zur Umgestaltung des Platzes abgeben. Dazu lud der Oberbilker Bürgerverein ein, und zahlreiche Anwohner kamen zum Treffen in den Pfarrsaal St. Josef. "Dieser Abend war ein Erfolg, wenn konkrete Vorschläge da sind und sich am Lessingplatz etwas ändert", sagte Michael Okrob zum Auftakt.

Und schon legten die Bürger los. Gerade die Gruppe der Trinker, die bisher immer sehr negativ in der Kritik stand, wurde von Gabi Herrmann und ihren Oberbilker Nachbarinnen in Schutz genommen. "Das sind unsere Bänker", sagt sie. "Die sind harmlos. Wir sind froh, dass sie da sind. Sie helfen uns, wenn etwas passiert", fügt Emma Schneider hinzu. Sie seien auch nicht jene, die im Park wildpinkeln, fügt Schneider hinzu.

Was die Frauen aber stört, ist die Dunkelheit. "Es gab Überfälle", sagt Rita Tinzmann. Sobald die Dämmerung einbreche, werde es im und um den Park kriminell. Ab 19 Uhr sollen sich am ehemaligen Kiosk dubiose Gestalten treffen, die Drogen verkaufen oder welche brauchen, sagen die Frauen. Ihr Vorschlag: Ein Café an dieser Stelle, das wieder Licht und Leben auf den Platz bringe. "Ähnlich der Florabar im Florapark", fügt ein Anwohner hinzu. Eine Eisdiele wäre eine Alternative oder ein paar Gewerberäume. Weil sich der Kiosk aber nicht für einen derartigen Umbau eigne, hat Jürgen Kirschbaum, Vorsitzender des Bürgervereins, eine alternative Lösung. "Ein Bauwagen könnte zu einem Café werden. Es gibt aber auch Eisverkäufer auf Fahrrädern oder rollende Büdchen."

Am Lessingplatz ist aber nicht alles schlecht. Gerade die vielen Pflanzen machten den Charme der Anlage aus, obwohl so manche Ecke dadurch sehr schlecht einsehbar sei. Folglich kommt wieder die Forderung nach mehr Licht ins Spiel. Auch der Bauernmarkt wird von vielen Anwohnern gut angenommen. Aber es fehlen Bänke, wie die Oberbilker meinen. Kein einfaches Thema für die Kommunalpolitik: Stehen die Bänke einmal, stören sich wieder Menschen daran, weil Obdachlose die Sitzgelegenheiten als Schlafstätte nutzen. Gabi Herrmann und ihre Nachbarinnen fordern außerdem mehr Polizeipräsenz. Adelbert Bonau ist Polizist, und er nahm ebenfalls an der Gesprächsrunde teil. "Wir halten engen Kontakt zu den Bürgern", sagt er. Seit die Wache Oberbilk der Polizeiinspektion Mitte zugeteilt wurde, sei es besser geworden, findet Bonau. "Wir haben deutlich mehr Streifen hier." Grundsätzlich sollten Bürger immer Rückmeldungen an die Ordnungshüter geben, empfiehlt er.

"Wir brauchen einfach eine Neustrukturierung für den Platz", fasst Kirschbaum den Abend zusammen. Im Januar sollen die gesammelten Ideen am nächsten Runden Tisch diskutiert werden. "Die Mitglieder werden dann die Umsetzung ausarbeiten", sagt der Vorsitzende des Oberbilker Bürgervereins, der den Lessingplatz wieder beleben will.

(esc)
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