Mörsenbroich Brikettpresse soll afrikanischen Wald retten

Mörsenbroich · Biomasse wie Pflanzenreste, Kokosnuss- und Bananenschalen sollen in Madagaskar zu Briketts gepresst werden.

Die ökumenische Umweltgruppe an der Thomaskirche unterstützt seit 13 Jahren ein Dorfentwicklungsprojekt im Süden Madagaskars. Die Partnerschaft hat sich durch einige Zufälle entwickelt und soll nun durch einen Besuch weiter gefestigt werden. Zwölf Studenten der Fachhochschulen Düsseldorf und Köln werden am Montag in das fast 9000 Kilometer entfernte Land fliegen, um den Bewohnern der Insel im Indischen Ozean sechs Wochen lang zu helfen. "Verstärkt wird die Gruppe dann vor Ort noch durch zwölf madagassische Studenten. Gemeinsam sollen mehrere Projekte umgesetzt werden", sagt Bernd Blaschke, Mitbegründer der Umweltgruppe.

Geplant ist beispielsweise eine rund zwei Kilometer lange Wasserleitung von einem bestehenden Brunnen zur Dorfschule zu legen. Rund 50 Zentimeter tief sollen die Rohre in die Erde versenkt werden. Zudem muss eine Solarpumpe an den Brunnen und ein Tank in der Schule installiert werden.

Die madagassischen Studenten haben fünf Öfen vorbereitet, die statt mit Holz mit Biomassebriketts befeuert werden sollen. Die deutschen Studenten haben dafür eine Presse dabei, mit der Biomasse wie Pflanzenreste, Kokosnuss- und Bananenschalen und Gras zu Briketts gepresst werden können. Gebaut wurde die Presse im Repair Café der Thomaskirche, das aus der Umweltgruppe hervorgegangen ist. "Vor Ort müssen nun die Öfen und die Presse getestet werden und wir hoffen, dass alles gut funktioniert, denn dann würden weniger Bäume gerodet, weniger Wald vernichtet werden", sagt Blaschke. Im Gepäck der Düsseldorfer befindet sich auch ein sogenannter Solarkoffer. Dabei handelt es sich um ein Brett, auf dem Elemente der Solartechnik befestigt wurden und das als Lehrmittel für die Studenten vor Ort dienen soll. "Sie studieren zwar erneuerbare Energien, haben aber noch nie selber die dafür benötigten Techniken in der Hand gehabt", sagt Blaschke.

Ende September wird die Reisegruppe, deren Arbeit mit Landesfördermitteln unterstützt wird, wiederkehren. Die Teilnehmer wollen danach an verschiedenen Stellen von ihrer Arbeit berichten.

(brab)
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