Düsseldorf Neue Gemeinde: Aus drei mach' eins

Düsseldorf · Die Vorbereitungen zur Fusion der Kirchengemeinden Thomas-, Matthäi- und Christuskirche schreiten voran.

 Die Thomas-, Christus- und Matthäikirchen (Foto) sollen zusammengelegt werden.

Die Thomas-, Christus- und Matthäikirchen (Foto) sollen zusammengelegt werden.

Foto: andreas endermann

Noch läuft die Gemeindearbeit größtenteils wie gewohnt, doch im Hintergrund werden Entscheidungen getroffen, die große Veränderungen mit sich bringen. So will die Thomas-Kirchengemeinde in Mörsenbroich mit den Gemeinden Matthäi in Grafenberg und der Christuskirche in Oberbilk zum 1. Januar 2017 fusionieren. Sinkende Einnahmen und Mitgliederzahlen der evangelischen Kirchengemeinden machen diesen Schritt notwendig, um auch weiterhin dauerhaft ein lebendiges Gemeindeleben erhalten zu können.

"Ein Zeitplan, der von einem gemeinsamen Konzeptionsteam der drei Gemeinden erarbeitet wurde, bietet uns einen Überblick, welche Aufgaben und Anforderungen bis zu einer Fusion erfüllt sein müssen. Hierbei müssen wir besonders Formalitäten und Vorlaufzeiten der Verwaltung und Landeskirche beachten", sagt Claudia Schrade, stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums der Thomaskirche.

Da die Thomaskirche eine halbe Pfarrerstelle zu viel hat, eine solche aber in Matthäi nicht besetzt ist, ist geplant, dass Pfarrer Carsten Körber von der Thomaskirche künftig die diakonische Arbeit bei Matthäi übernehmen und somit die Hälfte seiner Arbeitszeit dort leisten wird. Seinen Sitz wird er in der Thomasgemeinde beibehalten. "Dies ist nicht der Fusion geschuldet, sondern eine glückliche Fügung. Wir haben uns die letzten Jahre die halbe Pfarrstelle aus eigenen Mitteln geleistet, immer mit dem Wissen, dass wir auf Dauer nicht so weitermachen können. Mit dieser Konstellation schaffen wir eine erste intensive Zusammenarbeit innerhalb der fusionierenden Gemeinden in dem wichtigen Arbeitsbereich Diakonie", sagt Schrade. Die Pfarrer der zukünftigen Gemeinde befinden sich zurzeit im regelmäßigen Austausch. Damit die Gemeindemitglieder sich und die neuen Seelsorger kennen lernen können, sind gemeinsame Gottesdienste und der sogenannte Kanzeltausch vereinbart. Seit diesem Monat tauschen dazu die Pfarrer immer wieder ihre Kirchen bei Gottesdiensten. Im September wollen sich auch die Gruppen der Öffentlichkeitsarbeit aller Gemeinden treffen, um sich auszutauschen. "Auch wenn bis 2017 noch eine lange Zeit ist, wollen wir Synergien rechtzeitig erkennen und auf den Weg bringen", sagt Schrade.

Eine Konzeptionsgruppe schaut sich im Moment auch alle Veranstaltungen der Gemeinden an, damit die Arbeitsgruppen und letztlich die Presbyterien entscheiden können, in welchem Rahmen und an welchen Orten diese zukünftig stattfinden sollen. "Ein wichtiges Beurteilungskriterium dabei ist die fußläufige Erreichbarkeit von Gottesdienst- und Veranstaltungsorten", sagt Pfarrer Carsten Körber von der Thomaskirche. Er bittet darum, diesen Prozess mit konstruktiver Kritik und Vorschlägen zu unterstützen. Die rund 16 000 Mitglieder, 42 hauptamtlich Beschäftigten und rund 750 Ehrenamtler der neuen Gemeinde sollen mitdiskutieren können. Diese sind auch bei der Suche nach einem neuen Namen für die Gesamtgemeinde gefragt. Die Kirchen selber behalten ihre jetzigen Bezeichnungen. Der neue Gemeindename darf in Düsseldorf noch nicht vergeben sein und muss einen geistlichen, theologischen, biblischen oder protestantischen Bezug haben. Vorschläge dazu können Gemeindemitglieder bis zum 31. Oktober schriftlich an den jeweiligen Presbyteriumsvorsitzenden einreichen. Die Namenswahl soll Anfang 2015 abgeschlossen sein.

(RP)
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