Mörsenbroich Wohnen und Gewerbe nebeneinander

Mörsenbroich · Das Gebiet um den Vogelsanger Weg wird neu entwickelt. Eine Jury hat dafür gestern ein Konzept aus sechs Vorschlägen ausgewählt. Es könnte Jahrzehnte dauern, bis es komplett umgesetzt ist.

 Baudezernentin Cornelia Zuschke studiert mit Bezirksbürgermeister Ralf Thomas einen Entwurf der Wettbewerbsteilnehmer.

Baudezernentin Cornelia Zuschke studiert mit Bezirksbürgermeister Ralf Thomas einen Entwurf der Wettbewerbsteilnehmer.

Foto: Julia Brabeck

Sechs Planungsteams haben in einem Gutachterverfahren Konzepte entwickelt, wie aus dem heute überwiegend gewerblich genutzten Areal rund um den Vogelsanger Weg künftig ein urbanes Mischgebiet mit Wohnungen, Büros und Gewerbe werden kann. Die Planer haben ihre Ideen am Donnerstag der Öffentlichkeit vorgestellt und die Bürger hatten noch einmal Gelegenheit, Ideen und Bedenken vorzutragen. Gestern hat dann eine Jury den Entwurf Nummer 5 des Büros Reicher Haase associierte GmbH mit Planergruppe Oberhausen zum Siegerentwurf gekürt. Er wird nun die Grundlage für einen Bebauungsplan bilden, der eine geordnete Entwicklung des Gebietes ermöglichen soll.

Das rund 27 Hektar große Areal hatte bisher kein Konzept: Parkflächen für Flughafennutzer, ein Spielcasino und ein Discounter wurden unter anderem errichtet, obwohl diese Objekte dort eigentlich nicht gewollt waren. Zudem liegen viele Flächen brach.

Als Vorgabe galt es nun, ein Konzept zu entwickeln, das auch in kleinen Schritten umgesetzt werden kann, da nicht alle Flächen gleichzeitig verfügbar sind. Die Planer gehen davon aus, dass es zum Teil Jahrzehnte dauern wird, bis die Neuentwicklung abgeschlossen ist. "Dem Siegerentwurf ist es gut gelungen, die unterschiedlichen Bereiche unabhängig voneinander zu entwickeln und somit eine Umsetzung nach und nach zu ermöglichen. Dabei wurde auch sehr behutsam mit den bestehenden Einrichtungen im Gebiet umgegangen. Die verschiedenen Belange aller Beteiligten wurden berücksichtigt", sagt die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek (CDU).

Ihr gefällt besonders, dass das Gewerbe - auch längerfristig - nicht verdrängt werden soll, im Gebiet seinen Platz behalten beziehungsweise ihn neu finden wird. So sind sogenannte Gewerbehöfe entlang des Vogelsanger Weges geplant, in deren Obergeschossen hochwertiges Wohnen ermöglicht werden soll. "Auf Lärm zum Beispiel durch Lkw-Verkehr müssen wir dann besonders reagieren", so die Planer.

Ihr Entwurf sieht viele Grünflächen vor, wobei besonders die vorhandenen Kleingartenanlagen einen grünen Rand bilden sollen. Diese werden ebenso wie der Schützenplatz und die Badminton-Halle im Siegerentwurf bestehen bleiben. Die unter Denkmalschutz stehende Halle in der Mitte des Gebietes soll ein lebendiger Ort werden, zum Beispiel Gastronomie aufnehmen.

"Obwohl es sich bei dem Areal um ein über Jahrzehnte gewachsenes Gewerbegebiet handelt, steht die Stadt Düsseldorf dem Ziel, ein urbanes Mischgebiet entstehen zu lassen, positiv gegenüber, denn der Bedarf an neuem Wohnraum ist groß", sagt die Verwaltung. Die Planer des Siegerentwurfes entsprechen diesem Wunsch, indem sie das Wohngebiet entlang der Münsterstraße weiter verdichten wollen. Es sollen aber auch neue, große Wohnhäuser mit großen Innenhöfen geschaffen werden "Wir wollen ein gemischtes Quartier schaffen, wo zum Beispiel Wohnen im Alter, gefördertes Wohnen, die Nahversorgung und eine Kita vorhanden sind, die Bewohner aber auch ihre Freizeit verbringen können", sagen die Planer.

"Einige Flächen sind ja bereits frei, so dass, wenn der Bebauungsplan aufgestellt wurde, ziemlich schnell sukzessive mit der Umsetzung der Pläne begonnen werden kann", sagt Schentek. Fest steht bereits, dass die Bürger, wie bereits schon im Verlauf des Gutachterverfahrens, immer wieder über die nächsten Schritte informiert werden sollen und Gelegenheit erhalten werden, Anregungen und Wünsche vorzutragen.

(brab)
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