Mörsenbroich Zukunft des Kinderateliers ist gesichert

Mörsenbroich · Die Rheinwohnungsbau hat den Vertrag mit Leiterin Lisa Till bis Ende 2018 verlängert.

 Lisa Till zusammen mit Adam, Tahar, Rayan (vordere Reihe v.l.) sowie Wissal, Ayman und Roua (hintere Reihe v.l.).

Lisa Till zusammen mit Adam, Tahar, Rayan (vordere Reihe v.l.) sowie Wissal, Ayman und Roua (hintere Reihe v.l.).

Foto: Anne Orthen

Seit zwei Jahren ist das Kinderatelier von Lisa Till nun in den Räumen des ehemaligen Zoofachgeschäfts an der Münsterstraße. Dort können Kinder kostenfrei und ohne Anmeldung jeden Mittwochnachmittag ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Till steht ihnen dabei zur Seite. Die gelernte Schaufensterdekorateurin hat das Projekt, das vorher im Foyer des Jungen Schauspielhauses angesiedelt war, vor zehn Jahren ins Leben gerufen und leitet das Kinderatelier seitdem ehrenamtlich. Für die jetzige Zwei-Jahres-Feier haben die Kinder zu dem Thema "Bunte Vögel" gemalt und vor allem selbst gebaut. Auf der kleinen Wiese vor dem Atelier stehen farbenfrohe Vögel aus Pappmaché auf bunten Häusern, Rutschen und Stangen aus Pappe. "Die Idee kam, weil wir so ein bunter Haufen sind", sagt Till. "Wir haben Kinder aus sechs verschiedenen Nationen. Es geht schon sehr international hier zu."

Die Kinder, die zwischen drei und elf Jahre alt sind, kommen teilweise mit Tornister auf dem Rücken direkt aus dem Offenen Ganztag in das Atelier. Bevor sie mit dem Basteln loslegen, wird erst noch mit Dagmar Harnisch eine Geschichte gelesen, die die Kinder nachspielen sollen. "Es ist wichtig, dass die Kinder auch verstehen was sie hören oder lesen und die Dinge nicht nur eins zu eins wiedergeben", erklärt sie. Mit ein oder zwei Kindern übt sie anschließend noch mal gezielt das laute Lesen. Das helfe besonders den Kindern, die von ihren Eltern wenig Unterstützung dabei bekommen würden.

Genau wie Lisa Till macht auch Dagmar Harnisch alles ehrenamtlich. Insgesamt fünf ehrenamtliche Mitarbeiter gibt es im Atelier, die alle mit den Kindern arbeiten, einkaufen, sauber machen oder sich um das kümmern, was sonst alles so ansteht. Da das Atelier keine eigenen Einnahmen hat, ist es auf Spenden für die Materialien und Fahrten angewiesen. Mit den Kindern fahren sie ins Museum oder Theater, "die Weihnachtsvorstellung im Großen Haus ist stets ein Muss", sagt Till. Über Miete muss sich das Team zum Glück keine Gedanken machen. In dem Gebäude, das der Rheinwohnungsbau gehört, dürfen sie mietfrei wohnen. "Wir unterstützen einige soziale Projekte und die Idee von Frau Till hat uns einfach überzeugt. Wir sehen ja, wie viele Kinder immer kommen", erzählt Manfred Franck, der kürzlich mit Lisa Till zusammen den Vertrag für das Kinderatelier bis Ende 2018 verlängert hat und es sich nun nicht hat nehmen lassen, selbst bei dem kleinen Fest vorbeizuschauen.

(RP)
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