Bilk Neues Kreativzentrum "Boui Boui Bilk"

Bilk · Auf dem Gelände der ehemaligen Schraubenfabrik Max Mothes an der Suitbertusstraße richtet de Firma "0049 events" Künstlerateliers ein und organisiert Großveranstaltungen wie Nachtflohmärkte – für die Dauer von ein bis zwei Jahren.

 Kunst und Kultur wollen Florian Liss und sein Partner von der Firma "0049 events" in der ehemaligen Fabrik Max Mothes in Bilk etablieren.

Kunst und Kultur wollen Florian Liss und sein Partner von der Firma "0049 events" in der ehemaligen Fabrik Max Mothes in Bilk etablieren.

Foto: Endermann

Auf dem Gelände der ehemaligen Schraubenfabrik Max Mothes an der Suitbertusstraße richtet de Firma "0049 events" Künstlerateliers ein und organisiert Großveranstaltungen wie Nachtflohmärkte — für die Dauer von ein bis zwei Jahren.

Mitten in Bilk entsteht ein neues Kulturzentrum: Auf dem Gelände der ehemaligen Schraubenfabrik Max Mothes will die Firma "0049 events" auf mehreren Tausend Quadratmetern einen "kreativen und bunten Marktplatz schaffen". Das Unternehmen des Duos Florian Liss und Stefan Schmidl, wurde vor vier Jahren in München gegründet. Bekannt ist es in der hiesigen Region vor allem durch die von ihm ins Leben gerufenen Nachtflohmärkte auf dem Gelände des ehemaligen Kölner Güterbahnhofs.

Der erste Nachtflohmarkt wurde von den Beiden 2007 in München auf den Weg gebracht. Die Aktion entstand damals aus einem gemeinsamen Projekt der Uni, des Bayrischen Verbandes für Wirtschaft und der örtlichen Sparkassen. Unter dem Motto "Fünf-Euro-Business" sollten Studenten damals innerhalb von sechs Wochen mit besagt kleinem Startkapital ein Unternehmen gründen. Der damalige Soziologie-Student Liss kam dabei auf die Idee der "Nachtflohmärkte".

Diese Idee hat sich auch nach Ab-schluss des Uni-Projektes als sehr erfolgreich erwiesen. In München laufen die Nachtflohmärkte seither kontinuierlich auf dem ehemaligen Pfanni-Gelände am Ostbahnhof. In Würzburg wird inzwischen ebenfalls nachts getrödelt wie auch eben in Köln in einem ehemaligen Kartoffellager am Güterbahnhof.

"Wir sind wie ein Wanderzirkus, mieten Hallen kurzfristig an, bringen unser Equipment für die Flohmärkte und zum Teil auch die Aussteller mit und ziehen dann wieder weiter", berichtet Liss. "Das Problem ist dabei, gute Locations zu finden, die groß genug und samstags frei sind."

An der Suitbertusstraße sind Liss und Schmidl jetzt fündig geworden. Von wem sie die Hallen anmieten, verrät Liss dabei nicht. Langfristig ist dort voraussichtlich Wohnbebauung geplant. In der Zwischenzeit, voraussichtlich "ein bis zwei Jahre", wollen Liss und Schmidl dort neben den monatlich geplanten Nachtflohmärkten, die jeweils von 17 bis 24 Uhr laufen, noch weitere Projekte auf die Beine stellen. So ist am 7. und 8. Dezember der auch schon in Köln etablierte Designer-Markt "Home made. Produkte aus deiner Stadt" geplant.

Überdies scheint es "0049 events" zu gelingen, noch bevor das benachbarte ehemalige Straßenbahndepot am Steinberg zum Künstlerdomizil umgebaut wird, schon jetzt die lokale Kunstszene in den Stadtteil zu holen. So ist die Halle 3 im Erdgeschoss an eine Gruppe von Studenten der Kunstakademie und der Fachhochschule vermietet, die dort ein Großatelier betreiben will. Auch die Hallen 1 und 2 sind stark nachgefragt, es hätten bereits von Fitness-Studios bis zu Betreibern von Rollschuhbahnen etliche Interessenten angeklopft. Auch dort wollen laut Liss etliche etablierte Künstler, unter anderem von der Kunstakademie, einziehen. Rund 4200 Quadratmeter stehen im Erdgeschoss zur Verfügung, wo in den Hallen 5 und 6 die Großveranstaltungen wie der Nachtflohmarkt geplant sind. Das Obergeschoss (3000 m2) wird vorerst noch nicht genutzt.

Mehrere tausend Euro haben Liss und Schmidl nach eigenen Angaben bereits in die Hallen gesteckt, unter anderem wurden neue Glastüren und -fenster als (Sicht-)Verbindungen geschaffen. "0049 events" will erklärtermaßen auch Hobbykünstler aus dem Stadtteil ins neue Kreativzentrum holen. Dem hat man übrigens einen ironischen Namen verpasst: "Boui Boui Bilk" ist französisch und heißt soviel wie "Kaschemme in Bilk".

(RP/ac)
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