Niederkassel Anwohner ärgern sich über Baustellen

Niederkassel · Arbeiten an Neubauten und am Kanal halten die Niederkasseler seit Wochen in Atem. Trotz der Beschwerden ändert sich nichts.

 Der Engpass auf der Niederkasseler Straße. Eine Bedarfsampel regelt den Verkehr zwischen der Baustelle links (Kran) und der Grundschule rechts. Anwohner sind der Meinung, dass ein gelbes Blinklicht ausreichen würde.

Der Engpass auf der Niederkasseler Straße. Eine Bedarfsampel regelt den Verkehr zwischen der Baustelle links (Kran) und der Grundschule rechts. Anwohner sind der Meinung, dass ein gelbes Blinklicht ausreichen würde.

Foto: hiw

Es herrscht weiterhin Unruhe im "Dorf". Denn trotz der Anwohner-Beschwerden über die vielen Baustellen auf und um die Niederkasseler Straße herum hat sich nichts geändert. Im Gegenteil, die Situation wird durch eine neue Baustelle auf dem Grundstück Niederkasseler Straße 6 noch verschärft. "Ein totales Chaos", beschreibt Irmgard Nierisch die Situation. "Die schweren Lkw stehen dort Schlange, so dass oft kein Durchkommen mehr ist." Zudem werde es eine weitere Baustelle geben, denn das Grundstück Niederkasseler Straße 94 (ehemaliges Schmittmann-Wohnhaus) wird ebenfalls bebaut. Diese Fülle an Baustellen im Kern Niederkassels sei unzumutbar, stellt die Irmgard Nierisch fest. Denn zu den Baustellen für Neubauten kämen noch die Kanalarbeiten auf dem Kaiser-Friedrich-Ring und an der Quirinstraße dazu. Letztere sei im Abschnitt zwischen den Hausnummern 57 und 83 sogar komplett gesperrt. "Ich verstehe die Stadt nicht, dass sie so etwas genehmigt hat."

 Uwe Erensmann hofft auf eine bessere Verkehrsregelung.

Uwe Erensmann hofft auf eine bessere Verkehrsregelung.

Foto: Andreas Bretz

Holger Odenthal, stellvertretender Leiter des Verkehrsmanagements, verteidigt die Behörde und sagt: "Die Hochbauten waren bereits genehmigt, als das Kanal- und Wasserbauamt mitgeteilt hat, dass die Kanäle dringend saniert werden müssen." Während sich die Kanalarbeiten auf der Quirinstraße noch Monate hinziehen werden, können die Autofahrer nun aber wieder vom Kaiser-Friedrich-Ring links in die Kanalstraße abbiegen. Für die, die aus der Stadt kommen, ist das noch vor der Bedarfsampel möglich. Umgekehrt, aus Richtung Theodor-Heuss-Brücke, muss dagegen die Grünphase abgewartet werden.

"Es geht auch ohne Ampel, wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen", sind Uwe Erensmann und Friedhelm Göres überzeugt. "Ein gelbes Blinklicht würde ausreichen." Die beiden Anwohner haben aber eher die mobile Ampel vor der Grundschule im Sinn, die für die Baustelle Niederkasseler Straße 35, (sie vereinnahmt Gehweg und einen Teil der Straße) eingerichtet wurde. Denn an dieser Engstelle kommen sich die Autofahrer regelmäßig in die Quere, wenn sie bei Grün losfahren und auf der anderen Seite entweder durch ein hohes Verkehrsaufkommen oder Falschparkern stecken bleiben. Erensmann und Göres hatten deshalb bereits vor Monaten die Verwaltung gebeten, die Ampel gegen ein Gelblichtsignal auszutauschen, um den Verkehr flüssiger zu gestalten. "Jetzt stehen die Autofahrer an der Ampel bei Rot mit laufendem Motor unter unseren Schlafzimmerfenstern, und wir sind verstärkt Abgasen ausgesetzt", so Göres. Wenigstens an den Wochenenden sollte die Ampel abgeschaltet und durch ein gelbes Blinklicht ersetzt werden. "Trotz meiner Bitte an die Stadt, die Anwohner zu entlasten, ist nichts passiert", bedauert auch Erensmann und stellt gemeinsam mit seinem Nachbarn fest: "Die Verantwortlichen halten am Status quo fest."

Verkehrsmanager Holger Odenthal erklärt die Absage der Verwaltung damit, dass die Behelfsampel zur sicheren Querung der Straße für Fußgänger, insbesondere der Schulkinder, eingerichtet worden sei. "Der Bereich ist unübersichtlich und bei Dunkelheit mit Sicherheit noch gefährlicher für alle Verkehrsteilnehmer." Deshalb könne die von den Anwohnern geforderte Verkehrsregelung nicht umgesetzt werden. Göres lässt das nicht gelten: Es wäre ein Leichtes, an den beiden provisorischen Fußgängerüberwegen gegenüber der Schule zusätzliche Zebrastreifen anzubringen, wie es vor der Baustelleneinrichtung üblich gewesen sei. Weiterhin könnte das Parkverbot ab dem Pastor-Zentis-Weg Richtung Kanalstraße mit einer Schlangenlinie markiert werden, damit die dort abgestellten Autos nicht immer wieder den Verkehrsfluss behinderten. "Gegen diese Falschparker, die trotz Halteverbots dort immer wieder parken, scheinen weder die Polizei noch das Ordnungsamt intensiv vorzugehen."

(RP)
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