Niederkassel Anwohner für Überweg auf dem Friedrich-Ring

Niederkassel · Im Abschnitt zwischen San-Remo-Straße und Theodor-Heuss-Brücke ist das Wechseln der Straßenseite gefährlich.

Mal eben über die Straße zu den Rheinauen und wieder zurück zu huschen, kann am Kaiser-Friedrich-Ring schon mal zum Abenteuer werden. Besonders wenn man weiß, dass es dort schon einmal einen tödlichen Unfall gegeben hat - allerdings ist das lange her. Jetzt meldet sich RP-Leser und Anwohner Peter M. Lurk zu Wort und kritisiert die Stadt, dass sie den Kaiser-Friedrich-Ring "ohne Rücksicht auf Fußgänger als bedingungslose Schnellstraße eingerichtet hat". Zwischen der San-Remo-Straße und der Theodor-Heuss-Brücke, einer Strecke von annähernd zwei Kilometern, sei kein einziger Fußgängerüberweg vorhanden. "Der die Straße überquerende Fußgänger oder Radfahrer ist Freiwild für Auto- und auch Motorradfahrer", stellt er ärgerlich fest. Die höchst seltenen Geschwindigkeitskontrollen stadtauswärts in Höhe der Theodor-Heuss-Brücke hielten kaum jemanden ab, die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 50 kmh einzuhalten. Denn der Standort sei bei den Autofahrern bekannt. Auch wüssten sie, dass stadteinwärts Richtung Oberkasseler Brücke keine Kontrollen wegen Platzmangels möglich seien.

Peter M. Lurk berichtet, dass er zwei japanische Kinder beobachtet habe, die vergeblich versucht hätten, die Straße zu überqueren. "Das ältere hatte das jüngere Kind an der Hand, und beide wollten hinüber auf die andere Straßenseite zum Rhein. Nach drei vergeblichen Versuchen mussten sie ihr Vorhaben aufgeben, beziehungsweise immer wieder vor den mit hoher Geschwindigkeit sich nähernden Autos zurückweichen." Er habe auch ein älteres Ehepaar beobachtet, "dass sich in Höhe der Hohenstaufen-Straße bis zur Mitte des Kaiser-Friedrich-Rings durchgearbeitet hatte und dann zwischen zwei Autokolonnen eingekeilt war". Kein Autofahrer habe angehalten, so dass die Frau vor Angst schrie und einem Zusammenbruch nahe gewesen sei.

Das Problem hatte bereits die Grünenfraktion der linksrheinischen Bezirksvertretung 2013 zur Sprache gebracht und zur Sicherheit für Fußgänger einen Überweg in Höhe der Askanierstraße angeregt. Doch die Verwaltung hatte abgewinkt mit der Begründung, dass nach Prüfung festgestellt worden sei, dass der Mündungsbereich Askanierstraße/Kaiser Friedrich-Ring keiner Verbesserung bedürfe. Denn durch das 2012 dort eingerichtete absolute Halteverbot seien die Sichtverhältnisse sowohl für Fußgänger als auch für ein- und abbiegende Autofahrer ausreichend. Damit seien aufwendige bauliche Anpassungen an dieser Stelle entbehrlich geworden. Peter M. Lurk hofft, dass sich Politik und Verwaltung erneut damit beschäftigen werden.

(RP)
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