Niederkassel Kostüme und Kulissen des Cosplay

Niederkassel · Das EKO-Haus führt bis zum 11. Dezember in die Welt eines kreativen Hobbys.

Ria Chou stellte sich als Pikachu Maid bei der Ausstellungseröffnung im EKO-Haus vor. Sie hat sich an der Pokémon-Serie orientiert.

Ria Chou stellte sich als Pikachu Maid bei der Ausstellungseröffnung im EKO-Haus vor. Sie hat sich an der Pokémon-Serie orientiert.

Foto: Andreas Bretz

Große gelbe Ohren ragen aus der Menge heraus. Menschen aller Altersgruppen sind gekommen, um bei der Eröffnung der Ausstellung "Cosplay - Ein erster Blick hinter die Kulissen" im EKO-Haus der Japanischen Kultur dabei zu sein. Ria Chou hat sich dafür passend in Schale geworfen. Sie trägt ein selbst gemachtes Pikachu-Kostüm. Pikachu ist eine der Figuren der Pokémon-Serie. Der Hype um das dazugehörige Handy-Spiel hat Chou auch zu ihrem Kostüm inspiriert. Der Pokémon passt zu ihren Figur-Vorlieben. "Niedliche Charaktere mag ich am liebsten", erzählt die Cosplayerin, die sich auch betont kindlich und putzig gibt.

Der Begriff "Cosplay" setzt sich aus den Begriffen "costume" und "play" (Kostüm und Spielen) zusammen. Der Reiz für viele Cosplayer liegt unter anderem darin, "in die Rolle von anderen Charakteren zu schlüpfen und diese zum Leben zu erwecken", berichtet Fritjof Eckardt, Experte für Cosplay. So sieht das auch Claudia Held. "Es macht Spaß ein zweites fiktives Leben auszuleben." Am schönsten findet die 28-Jährige jedoch, "ein kreatives Hobby mit anderen zu teilen und Leute fürs Leben kennenzulernen".

Die Ausstellung zeigt die Entwicklung des Cosplays, das immer mehr Anhänger findet. Es gibt Mangas, Accessoires, Figuren und Programmhefte zu sehen. Besonders beeindruckend sind die ausgestellten Kostüme, die größtenteils selbst kreiert sind. Eigenkreationen sind für echte Cosplayer Ehrensache. "Man kann als Cosplayer auch Kostüme kaufen, bei Wettbewerben müssen sie aber selbst gemacht sein", erklärt Eckardt.

Auch Carina Jakobs näht ihre Kostüme selber. Sie ist seit 2009 aktiv. "Ich fand Cosplay am Anfang ganz furchtbar", sagt die 25-Jährige und lacht. "Eine Freundin hat mich dazu gebracht. Die familiäre Atmosphäre unter den Playern ist so schön." Rund zweihundert Kostüme hat die Düsseldorferin schon hergestellt. Einige davon hat sie verkauft, andere wiederverwertet, und besonders schöne Modelle bewahrt sie auf. Jakobs hat sogar in London bei einem Kostüm-Wettbewerb teilgenommen. "Das war schon aufregend und echt witzig", berichtet die Cosplayerin.

(nes)
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