Niederkassel Neue Bäume für den Sommerdeich

Niederkassel · Bürger fragen, ob die Pflanzung "Am Pappelwäldchen" zum künftigen Deichbaum-Konzept passt.

Nach dem verheerenden Pfingstorkan Ela bewegte das Schicksal der Bäume auf Düsseldorfs Deichen Bürger und Experten. Macht es Sinn, Pappeln und andere beschädigte Arten komplett wieder aufzuforsten? Oder sollte man darauf verzichten und sogar unbeschädigte Bäume mittelfristig beseitigen, weil sie - beispielsweise bei Hochwasser und Sturm - den Deich massiv schädigen? Die Antworten fielen je nach Standpunkt sehr unterschiedlich aus, ein Deichbaum-Konzept sollte für Klarheit sorgen. "Offenbar werden Tatsachen geschaffen, denn in Höhe des Pappelwäldchens wurden junge Bäume neu gepflanzt", sagt ein Jogger, der regelmäßig über den Kaiser-Friedrich-Ring läuft. Auch anderen Spaziergängern waren die an ihren hölzernen Einhausungen erkennbaren Pflanzungen aufgefallen.

Stadtsprecher Volker Paulat bestätigt die Beobachtungen der Bürger. Allerdings sei der Bereich am Pappelwäldchen ein sogenannter Sommerdeich, der keine Hochwasserschutzfunktion erfülle. Schon deshalb sei die vom Gartenamt vorgenommene Pflanzung an dieser Stelle unproblematisch. "Die auch an diesem Standort vorgeschriebene deichaufsichtliche Genehmigung wurde im Übrigen erteilt", sagt Paulat.

Weiter offen bleibt, wann es das mehrfach angekündigte Deichbaum-Konzept geben wird. "Wir arbeiten an einem stadtweiten Konzept, das wir in etwa einem Jahr präsentieren werden", hatte der damalige Stadtdirektor Manfred Abrahams im Januar 2015 bei einer Deichbegehung in Lohausen gesagt und ein Gutachten angekündigt. Doch bislang kam es zu keiner Präsentation.

Als Ziel hatte die Stadt seinerzeit formuliert, möglichst viele der insgesamt rund 5000 Düsseldorfer Bäume zu erhalten. Bürger gefährdeter Stadtteile hatten dagegen Bedenken formuliert und sich auf landesweite DIN-Normen berufen, wonach Bäume auf Flussdeichen den Hochwasserschutz behindern.

(jj)
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