Niederkassel Programmieren im Klassenzimmer

Niederkassel · Über das Microsoft-Projekt "Code your Life" lernen Niederkassler Schüler das Erstellen von Codes.

 Maria (l.) und Charlene programmieren ihren eigenen Rheinturm. Dieser soll hinterher in der virtuellen "Code your Life"- Galerie ausgestellt werden.

Maria (l.) und Charlene programmieren ihren eigenen Rheinturm. Dieser soll hinterher in der virtuellen "Code your Life"- Galerie ausgestellt werden.

Foto: Bretz

An der Grundschule Niederkassel üben sich die Schüler schon seit einiger Zeit im Erstellen von Computercodes. Was als kleine AG mit vier Teilnehmern begann, hat mittlerweile einen festen Platz im Stundenplan der Viertklässler gefunden. Nun erhielten die Schüler Besuch von Profis. Die von Microsoft ins Leben gerufene Bildungsinitiative "Code your Life" möchte schon Kinder im Grundschulalter spielerisch für das Programmieren begeistern. Anlässlich der Deutschland-Tour der Initiative besuchen Projektkoordinatoren von Microsoft Schulen im gesamten Bundesgebiet, in Niederkassel starteten sie nun ihre Tour.

Mitglieder des Deutschen Bundestages übernehmen Patenschaften für jeweils eine der beteiligten Bildungseinrichtungen. Pate für die Grundschule ist Thomas Jarzombek, CDU-Bundestagsabgeordneter und Chef des Kreisverbands der Union. Programmieren als Unterrichtseinheit - für Jarzombek nicht nur ein sinnvolles Unterfangen, sondern sogar eine Notwendigkeit. "In Deutschland besteht durchaus Aufholbedarf, was die Ausbildung im entsprechenden Bereich angeht - obwohl es so viele Schnittpunkte mit unserem Alltag gibt", sagt der Politiker, der im Bundestag der Sprecher seiner Fraktion für das Thema "Digitale Agenda" ist. Es sei wichtig, Kindern möglichst früh Lust auf den Umgang mit Technik zu vermitteln, meint Jarzombek. "Wer das Programmieren nie ausprobiert hat, weiß auch nicht, ob er dafür begabt ist."

Natürlich werde die kompliziert wirkende Programmiersprache für die Kinder ein wenig modifiziert, erklärt Gerhard Seiler aus dem Microsoft Competence Center. So hilft den Grundschülern beispielsweise eine virtuelle Schildkröte bei der Eingabe der Codes. Das Prinzip sei aber das gleiche wie bei den "erwachsenen" Programmiersprachen, sagt Seiler. Wichtig sei, den jungen Teilnehmern der Unterrichtsreihe einen spielerischen Zugang zum Thema ermöglichen. Das Konzept scheint aufzugehen, die Kinder widmen sich mit Hingabe ihrer gar nicht so einfachen Aufgabe - sie sollen für die virtuelle Galerie des "Code your Life"-Projekts ein Bild des Rheinturms programmieren.

Die neunjährige Charlene und ihre achtjährige Freundin Maria sind von ihrem Ergebnis schließlich begeistert. Ihr Fernsehturm ist zwar im Vergleich mit dem Original um die Mitte ein wenig dick geraten. "Aber das macht ihn besonders", lobt Seiler die beiden Mädchen. Charlene freut sich schon darauf, ihr Werk auszudrucken. "Das hänge ich mir dann ins Zimmer", erzählt die Grundschülerin. Ob sie sich später einmal beruflich mit Softwareentwicklung auseinandersetzen wollen, wissen die Viertklässlerinnen noch nicht. Genug Zeit, darüber nachzudenken, bleibt ihnen ja.

(RP)
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